In der gotischen Johanneskirche:Krach stört die Harmonie

Die Installation "Sturmwind" setzt Zeichen gegen die dritte Startbahn

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Die mulitmediale Installation "Sturmwind" in der gotischen Johanniskirche (oben) ist eines der vielen Beispiele dafür, dass die Bürger der Stadt das Programm von "Zamma" selbst gestaltet haben, mit den Themen, die ihnen wichtig sind. Und da wurde bei der Ideenfindung gleich zu Beginn die dritte Startbahn genannt. Darum geht es auch bei "Sturmwind": Harmonisch wogt in der Johanniskapelle ein Meer aus hell erleuchteten Buchseiten aus vielen nebeneinander liegenden alten Gotteslob-Gesangbüchern hin und her.

Immer wieder stören laute Geräusche und Lichteffekte den stillen Einklang. Durch die Lautsprecher tönt des Dröhnen eines A380 beim Landeanflug und die Leuchtschrift an der Wand verheißt nichts Gutes: "...denn sie säen Wind und werden Sturm ernten", steht dort an der Wand der gotischen Kirche, ein Bibelvers aus dem Alten Testament. Dann legt sich der Sturmwind wieder und die flügelschlagenden Gotteslobbücher werden in eine sanftes, gelbes Licht getaucht. An der Kirchenwand steht geschrieben "...komm, Südwind, und wehe durch meinen Garten".

Als Plädoyer für den achtsamen Umgang mit der bedrohten Natur und zugleich mahnenden Protest gegen eine dritte Startbahn sehen das Maria Kiess, Edith Kronawitter, Elisabeth Seitzl, Helma Dietz, Gabriele Abs und Ingrid Hartert-Müller. Die alten Gotteslob-Gesangbücher haben sie sich bei den verschiedenen Pfarrereien zusammengesammelt und so sie einer sinnvollen Verwendung zugeführt, bevor sie ausgetauscht werden.

Bis 11. Juli, täglich 14 bis 20 Uhr geöffnet.

© SZ vom 07.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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