Immer noch nicht "glatt":Pullinger Dauerbrenner

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Zum dritten Mal sollen an der Bahnüberführung Nachbesserungsarbeiten verrichtet werden, kündigt OB Eschenbacher bei der Bürgerversammlung an

Von Johann Kirchberger, Freising

Spätestens im nächsten Jahr, vielleicht sogar noch heuer, werden in Freising mehr als 50 000 Menschen leben, sagte Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher bei einer Bürgerversammlung in Pulling. Und die Einwohnerentwicklung werde weiter nach oben gehen. Dazu beitragen würden die neuen Baugebiete: Steinpark, Holzgarten-/Rotkreuzstraße, Seilerbrücklwiesn, verlängerte Jagdstraße und an der Angerstraße auf dem ehemaligen BayWa-Gelände. Die Stadt werde dabei darauf achten, dass geförderter Wohnraum entstehe.

Zufrieden ist der OB, dass auch für die fast 10 000 Studenten gebaut wird. An der Giggenhauser Straße errichtet das Studentenwerk demnächst drei Häuser mit 160 Zimmern, im Bebauungsplan Seilerbrücklwiesn sind zur Staatsstraße hin ebenfalls Studentenwohnungen vorgesehen. Auch in Pulling nimmt die Zahl der Einwohner zu. Seien es im Vorjahr laut Eschenbacher noch 1530 gewesen, so habe man mittlerweile 1599 erreicht.

Nach seinem Bericht über die diversen Vorhaben der Stadt, vom Hallenbad, dem Umbau der Innenstadt, der Sanierung des Asam-Gebäudes, dem Bau der Westtangente sowie dem Bau neuer Schulen und Kindertagesstätten, ging Eschenbacher auf das Diözesanmuseum ein. Mit dessen Sanierung werde wohl im nächsten Jahr begonnen, sagte er. Der Umbau des Kardinal-Döpfner-Hauses und der Residenz werden noch etwas auf sich warten lassen, da sei man in der Wettbewerbsphase.

Eschenbacher stellte den Bebauungsplan "Isarvorstadt" am ehemaligen Bahnpostens 15 vor. Dazu gehöre in erster Linie eine bequeme Verbindung von Lerchenfeld in die Innenstadt, Radfahrer sollten die Unterführung ohne abzusteigen passieren können. Mit inbegriffen ist der Neubau des Vermessungsamts auf dem jetzigen Parkplatz und eine mögliche Wohnbebauung auf dem Bauhofgelände. Das allerdings, so der OB, sei ein langfristiges Ziel, zuerst müsse ein neues Gelände für den Bauhof gefunden werden.

Bei der Immobilienmesse Expo-Real sei die Absage von Transgourmet Tagesgespräch gewesen, so der OB. Er habe jedoch nicht den Eindruck gehabt, dass das Interesse am Standort Freising abgenommen habe. Auf großes Interesse dürfte seiner Meinung nach das Angerbaderareal neben und hinter dem ehemaligen Hacklbräu stoßen. Es werde ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt, vorstellen könne er sich eine Art Shopping-Center. Das Interesse dürfte groß sein, glaubt der OB, "weil Einzelhandelsentwickler wieder weg von der Wiese und hinein in die Innenstädte" wollten.

"Sehr enttäuscht" ist Eschenbacher von der Kehrtwende des Ministerpräsidenten in Sachen dritter Startbahn. Solange Kollege Reiter und die Münchner Stadtratsmehrheit zu ihren Aussagen stünden, nur bei einer signifikanten und dauerhaften Erhöhung der Flugbewegungen ein Ratsbegehren anzustrengen, werde sich nichts ändern. Wichtig sei, so Eschenbacher, "dass wir auf alles vorbereitet sind".

Einen Pullinger Dauerbrenner sprach der OB gleich selbst an. Die Bahnüberführung, die sei noch immer nicht "glatt". Bereits zum dritten Mal seien Nachbesserungen erforderlich, die im Frühjahr erfolgen sollen. Zuhörern sprachen die Parksituation am Pullinger See an. Die Straße nach Achering sei im Sommer ständig zugeparkt, obwohl die ausgewiesenen Parkplätze nicht ausgelastet seien, klagte ein Landwirt und forderte, die Polizei solle mehr Autos abschleppen lassen. Die Strafen wegen eines Verstoßes gegen das Parkverbot tun offenbar nicht weh genug, meinte der OB, vielleicht sollten wir eine Feuerwehranfahrtszone ausweisen. Ein Pullinger erzählte, dass von einst 15 Parkverbotsschildern nur noch fünf vorhanden seien, "die werden herausgerissen und weggeworfen".

Wie in Achering, werde demnächst auch in Pulling an einem Ortsentwicklungsplan gearbeitet, sagte der OB. Das Potenzial für eine Weiterentwicklung sei gegeben, auch weil ein S-Bahn-Anschluss vorhanden sei. Unter anderem gehe es um eine Ortsmitte und die Verbesserung der Nahversorgung. Dass Vollsortimenter jetzt an Läden mit 400 Quadratmetern interessiert seien, stimme ihn da recht zuversichtlich.

© SZ vom 08.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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