Im Stadtrat:Ärger über Transgourmet

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Grünen-Politiker Habermeyer kritisiert zweigleisige Verhandlungsführung

Sollte sich die Firma Transgourmet entscheiden, statt in den Freisinger Clemensängern in Neufahrn zu bauen, wird sie zumindest für die in Freising bereits erstellten Gutachten und Planungen zahlen müssen. Für die Leistungen, die von der Stadtverwaltung erbracht wurden, wird es allerdings keine Entschädigung geben. Das ist das Ergebnis einer Anfrage, die Grünen-Stadtrat Sebastian Habermeyer am Donnerstag im Stadtrat gestellt hatte.

Der Lebensmittelgroßhändler Transgourmet hat bekanntlich Interesse an einem sechs Hektar großen Grundstück in den Freisinger Clemensängern. Weil sich die Stadt mit der Vermarktung des Areals nach ihren recht restriktiven Regeln seit Jahren hart tut - unter anderem wollte man hier keine Logistikunternehmen ansiedeln -, hatte der Planungsausschuss zuletzt zähneknirschend zugestimmt, den geltenden Bebauungsplan zu ändern, um Transgourmet entgegen zu kommen.

Inzwischen aber hat sich herausgestellt, dass Transgourmet parallel in der Gemeinde Neufahrn vorstellig geworden ist und sich dort für ein Grundstück südlich des Römerwegs interessiert. Bei der Suche nach einem Standort zweigleisig zu fahren sei an sich nicht verwerflich, räumte Habermeyer im Stadtrat ein. Anders sehe das aus, wenn bereits ein Verfahren für eine Bebauungsplanänderung an "dieser für Freising nicht unwesentlichen Stelle läuft und unsere Verwaltung dadurch blockiert ist", so Habermeyer: "Da bin ich etwas sauer."

Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher erklärte, dass nach seinen Informationen "Freising Standort Nummer Eins ist", Habermeyer wollte allerdings anderes gehört haben. Auf die Frage von Benno Zierer (FW), ob man mit der Firma nicht wenigstens einen Vorvertrag abschließen könne, wies Stadtdirektor Gerhard Koch auf eine Vereinbarung hin, nach der Transgourmet zumindest für Gutachten und Planung zahlen müsste, falls das Unternehmen nicht nach Freising kommt. "Wir treffen uns nächste Woche und werden das dann noch einmal festzurren", kündigte Koch an.

© SZ vom 02.11.2015 / vo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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