Im Mariendom:Kardinal warnt vor Spirale der Gewalt

Marx zeigt sich bei Jugendwallfahrt tief erschüttert vom Terror in Paris

Von Christian Gschwendtner, Freising

Kardinal Reinhard Marx hat sich am Sonntag in seiner Predigt zur Jugendkorbinianswallfahrt im Freisinger Mariendom tief erschüttert von den Anschlägen in Paris gezeigt. "Wir haben alle die schrecklichen Bilder von Paris vor uns", sagte der Erzbischof von München und Freising. Es sei etwas Furchtbares passiert. Marx sprach in diesem Zusammenhang von den "Schlächtern von Paris". Er warnte aber im gleichen Atemzug vor einer Spirale der Gewalt. Natürlich sei es auch aus christlicher Sicht legitim sich zu verteidigen. "Die Überwindung von Gewalt geschieht aber nicht durch Gewalt" so der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz. Rettung könne es nur durch die Kraft der Liebe geben.

Marx erinnerte an die polnischen Bischöfe, die vor 50 Jahren zum Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils in einem Schreiben an die deutschen Bischöfe den Grundstein für die Aussöhnung nach den Gräueln des Zweiten Weltkriegs gelegt hätten. "Die, die am meisten gelitten haben, haben die Hand zur Versöhnung gereicht", rief der Kardinal in Erinnerung. Marx sieht darin einen "Auftrag für heute". Das Licht sei stärker als die Finsternis, sagte er den Teilnehmern der Jugendkorbinianswallfahrt 2015.

Das Motto der diesjährigen Wallfahrt in Freising lautete "Licht an". Die Initiatoren wollen jungen Menschen dabei helfen mit Zuversicht in die Zukunft zu blicken. In unsicheren Zeiten sei das Licht des Glaubens gefragter denn je.

© SZ vom 16.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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