Im Freisinger Lindenkeller:Mit lautem Schlussakkord

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Mit einem rauschenden Fest hat sich Kulturamtsleiter Adolf Gumberger, am Tischende mit seiner Frau Gisela, in den Ruhestand verabschiedet. (Foto: Marco Einfeldt)

Wie die Stadt Adolf Gumberger offiziell in den Ruhestand verabschiedet

Von Johann Kirchberger, Freising

Alle lieben Adi, und der Adi liebt alle. Alle diese Kulturschaffenden, mit denen er 20 Jahre lang zu tun hatte, seit er von der Lohnbuchhaltung in das Kulturamt gewechselt ist. 2011 übernahm Adolf Gumberger sogar die Leitung dieses Amts, das seiner Profession entsprach, wie OB Tobias Eschenbacher hervorhob. Schließlich engagierte sich der Adi gut 30 Jahre bei den Laienspielern, als Schauspieler und als Regisseur. Sieben Stücke brachte er auf die Bühne des Asamsaals, vielleicht auch acht, so genau weiß er es nicht mehr.

Ja und jetzt geht er in den Ruhestand. Am Freitag hat er sich von seinen Freunden, Kollegen und Weggefährten verabschiedet und Abschied genommen von seinem Amt, in das er "viel Herzblut gesteckt hat", wie der OB sagte. Für seine Kulturschaffenden sei er viel mehr als ein Veranstalter gewesen, er habe sich um sie gekümmert und sie umsorgt. Es sei das menschliche Miteinander gewesen, das ihn so einzigartig gemacht habe. Lobend hervor hob der OB, dass Gumberger das Abotheater auf neue Füße gestellt habe, so dass es jetzt zu 98 Prozent ausgebucht sei. Er wünsche sich, so der OB, "dass der Adi der Kultur weiterhin aktiv und passiv die Stange hält". Natürlich lobte Ingo Bartha, der Leiter des Referats für Kultur und Tourismus Adi Gumberger, nannte ihn einen exzellenten Kenner aller Freisinger Spielstätten mit einem enormen Erfahrungsschatz, den er nicht nur gesammelt, sondern auch mit anderen geteilt habe. "Sein Sachverstand", sagte Barta, wird uns der Kompass sein, an dem wir unsere Arbeit ausrichten".

Neuer Kulturamtsleiter ist Michael Holzgartner. Er freue sich auf seine künftige Aufgabe, sagte er, versprach keine wichtigen Dinge zu ändern und verkündete, stolz darauf zu sein, "unter dem Adi gearbeitet haben zu dürfen". Selten habe er ein so engagiertes Team gesehen, sagte er, das so eng hinter seinem Chef gestanden ist, wie das Kulturamt. Schließlich kletterte der einstige Stadtjugendpfleger und Lindenkeller-Programmmacher Hartmut Fischer auf die Bühne. Der Adi habe den Lindenkeller wieder groß gemacht, lobte er und erinnerte sich an die vielen Gespräche, die er mit ihm geführt und an die vielen Espressi, die er mit ihm getrunken habe.

Und weil sich so viele bei ihm bedankt hatten, trat auch der Adi zur Danksagung an. Er sei froh, dass alles so gelaufen ist, wie es gelaufen ist, sagte er. Dank sagte er seinem "Wahnsinnsteam", denn "alloa schafft ma nix". Und dann hörte er schnell auf, "bevor es emotional wird". Auch eine Reihe bekannter Kabarettisten und Singer-Songwriter, wie das heute heißt, waren gekommen. Aus Österreich vom Verein der Freunde des Schüttelreims war es Ludwig Müller, aus Südtirol der junge Sänger Max von Milland, die Kabarettistin und Grundschullehrerin Christine Eixenberger trat auf und Heinz-Josef Braun, genannt Charly, sang erst mit seiner Tochter Vroni, dann mit seiner Frau Johanna Bittenbinder. Ein Grußwort kam von Kulturreferent Hubert Hierl, der gerade in Bethlehem weilt, Videobotschaften wurden eingeblendet vom Kabarettisten Helmut Binser und von Chansonsängerin Tina Teubner. Für den lauten Schlussakkord sorgte die Band des Kulturamts. Yogi, Michael, Rudi, Marko und Moderator Sebastian ließen es krachen. Dem Adi zur Ehr.

© SZ vom 23.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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