Das internationale Farbenfestival "Holi" könnte schon bald an der Stoibermühle in Freising stattfinden. Der Marzlinger Gemeinderat hat einem Konzept-Vorschlag von Veranstaltern aus Landshut und Marzling grundsätzlich zugestimmt. Holi ist eigentlich ein Frühlingsfest und hat seine religiösen Wurzeln in Indien. Dort ist es seit Jahrhunderten Tradition, dass die Einheimischen immer am letzten Vollmondtag des Monats Phalguna - also hier zwischen Ende Februar und Anfang März - den Beginn des Frühlings feiern. Die Besonderheit des ausgelassenen Feierei besteht darin, dass sich die Besucher mit gefärbtem Wasser und Farbpuder bewerfen und alles hinterher schön bunt aussieht.
Nach den Vorstellungen der Veranstalter soll das Farbenspektakel in Freising ein sommerliches werden und am Sonntag, 10. August, von zwölf bis circa 22 Uhr auf dem Gelände des Badesees über die Bühne gehen. Einen Tag vorher, also am Samstag, 9. August, ist eine Beachparty an der Stoibermühle geplant. Die Veranstalter rechnen an beiden Tagen mit annähernd 2000 Besuchern. Damit dem Party-Wochenende im August nichts mehr im Wege steht, müssen die Organisatoren noch ein paar Sicherheitsauflagen erfüllen. Nikolaus Hainthaler ist der Betreiber des Biergartens an der Stoibermühle. Er möchte das Holi-Fest in Kooperation mit zwei Event-Veranstaltern aus Landshut auf die Beine stellen. Er sagte nach der Sitzung des Gemeinderates: "Die erste Hürde ist genommen. Es sieht gut aus, aber wir müssen noch abwarten." Die indische Holi-Tradition ist erst in den vergangenen Jahren nach Europa gekommen. 2012 fand das erste Holi-Fest in Deutschland statt und zwar in Berlin. Seitdem gibt es eigentlich in nahezu jeder größeren europäischen Stadt immer wieder kommerzielle Holi-Feste, bei denen teilweise bis zu 10 000 Menschen feiern und sich gegenseitig bemalen. Dabei sorgen DJs für den passenden Sound. Die Besucher kaufen zusammen mit dem Eintrittsticket die entsprechenden Beutel, in denen sich das Farbpulver befindet. Die Farben sind gesundheitlich unbedenklich, wird versichert, können aber Spuren auf der Kleidung hinterlassen.
Welchen Preis die Besucher beim Holi-Fest an der Stoibermühle zahlen müssten, weiß Nikolaus Hainthaler im Moment noch nicht. Er und seine Partner hätten dem Gemeinderat erst einmal das Konzept vorgeschlagen. "Das Ganze ist zwar schon sehr gut durchgeplant, auch das Sicherheitskonzept steht schon, aber ein paar Dinge müssen wir eben noch klären." Hainthaler sorgt sich gegenwärtig beispielsweise um die Parkplatzsituation: "Wenn das Wetter schlecht ist, könnte das zu einem Problem werden", so der Biergartenchef. Anders als seine beiden Mitveranstalter sei er eben ein bisschen skeptisch. "Ich habe meine Erfahrungen mit solchen Veranstaltungen an der Stoibermühle gemacht." Man müsse schließlich sehr gut vorausplanen. Außerdem hänge das Holi-Fest an der Stoibermühle auch von weiteren Abstimmungen im Gemeinderat ab. Hainthaler weiß, dass sich dieser am 1. Mai neu konstituiert und dann neue Personen im Gremium sitzen. "Ich weiß von vielen noch nicht, wie sie ticken."
Der Badesee Stoibermühle ist eine von insgesamt drei Stationen einer "Holi-Tournee", wie Nikolaus Hainthaler sagt. Neben der Gemeinde Marzling sollen zusätzlich noch in der Stadt Erding und in Landshut weitere Holi-Feste in diesem Sommer stattfinden.