Hohe staatliche Zuschüsse:Gegen die Wohnungsnot

Gemeinde plant Mehrfamilienhaus für Einheimischenmodell

Die Gemeinde Haag will den Mangel an bezahlbaren Wohnungen lindern und plant im neuen Baugebiet an der Graf-Lodron-Straße, von dem rund die Hälfte der Gemeinde gehört, ein Gebäude mit neun Wohnungen zu errichten. Die Mieten würden sich an den "ortsüblichen Vergleichsmieten" orientieren, die Wohnungen würden im Einheimischenmodell vergeben, sagte Bürgermeister Anton Geier. Die Gemeinderäte befürworteten das Vorhaben einstimmig.

Die Bedingungen für Kommunen, selbst Wohnraum zu schaffen, sind derzeit günstig: 30 Prozent der Kosten werden als staatlicher Zuschuss fließen, 60 Prozent gibt es als zinsgünstiges Darlehen. Zehn Prozent der Kosten sowie den Grunderwerb übernehme die Kommune, die dann nach 20 Jahren eine abbezahlte Immobilie besitze, so Geier.

Die Wohnungen in dem zweigeschossigen Gebäude mit ausgebautem Dachgeschoss sollen zwischen 55 und 99 Quadratmeter groß sein, wie Michael Wacker vom gleichnamigen Planungsbüro erläuterte. Vor allem kleinere Wohnungen für Senioren, die womöglich aus ihren großen Häusern ausziehen müssen, wollen die Gemeinderäte schaffen. Johannes Goldes regte an, das Gebäude so zu gestalten, dass soziale Kontakte möglich seien und beispielsweise einen Innenhof als Treffpunkt anzulegen. Leider seien der Gestaltung enge Grenzen gesetzt, da das Grundstück für das Mehrfamilienhaus, so wie es jetzt in der Entwurfsplanung eingezeichnet sei, sehr schmal sei, sagte der Bürgermeister. Das Baugebiet solle so gestaltet werden, dass möglichst wenig Platz für Straßen verwendet werde, so Geier weiter.

Im nächsten Schritt wird das Ingenieurbüro jetzt die Bauleitplanung erarbeiten. Darin fließe auch die Idee ein, eventuell ein weiteres Grundstück für den Bau eines Mehrfamilienhauses zu kaufen, sagte Bürgermeister Geier.

© SZ vom 09.08.2018 / ka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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