Hohe Kosten für Sportplätze und Hallen:Vereine ärgern sich über Gebühren

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Der Vorstand vom Stadtverband für Sport: Sebastian Wanzke, Claus Hartmann, Claus Schröcker, Matthias Spanrad, Peter Spanrad und Ludwig Kropp ( von links). (Foto: Marco Einfeldt)

Vorsitzende klagen in der Sitzung des Stadtverbands für Sport, dass sie einen großen Teil ihrer Mitgliederbeiträge an die Stadt Freising abführen müssen

Von Johann Kirchberger, Freising

Weiter so, heißt es beim Stadtverband für Sport, in dem über 60 Freisinger Sport- und Schützenvereine zusammengeschlossen sind. Die gesamte Vorstandschaft mit Vorsitzendem Sebastian Wanzke, seinem Stellvertreter Claus Hartmann, Kassier Claus Schröcker, Schriftführer Matthias Spanrad sowie den Beisitzern Ludwig Kropp und Peter Spanrad trat bei der Jahreshauptversammlung im Eichenfelder Sportheim wieder an und wurde einstimmig im Amt bestätigt.

So zufrieden die Vereine mit dem Führungsteam sind, so unzufrieden sind sie teilweise mit den Gebühren, die sie für Sporthallen und Sportplätze an die Stadt zu zahlen haben. Insbesondere der Vorsitzende des SC Freising, Dieter Hillenbrand, klagte darüber, dass er den Großteil der Mitgliedsbeiträge an die Stadt abführen müsse, für Hallen, die von den Steuern der Freisinger Bürger errichtet wurden. Seinen Mitgliedern könne er nicht vermitteln, dass sie jetzt noch einmal bezahlen müssten. In anderen Städten, etwa in Erding, sei die Turnhallenbenutzung kostenlos. SEF-Vorsitzender Walter Zellner fürchtete gar, dass die Vereine bald noch mehr bezahlen müssten. Zum einen, weil viele Schulen demnächst an den Kreis übergehen, der noch höhere Gebühren verlange, zum anderen weil womöglich schon bald Mehrwertsteuer auf die Gebührenrechnung aufgeschlagen werde. Zumindest in dieser Hinsicht konnte Karlheinz Wimmer von der Stadtverwaltung ein wenig entwarnen. Das sei alles noch in der Prüfungsphase, sagte er, Umsatzsteuer müsse zwar bezahlt werden, er gehe jedoch momentan noch davon aus, dass diese Mehrkosten von der Stadt getragen werden. "Das soll nicht auf eine weitere Erhöhung der Gebühren hinauslaufen", sagte er.

Dass in Freising großer Nachholbedarf in Sachen Sportstätten besteht, räumte Bürgermeisterin Eva Bönig gleich zu Beginn der Versammlung ein. "Freising wächst, die Sportstätten sind nicht mitgewachsen", sagte sie. Große Hoffnung setze sie deshalb auf den Sportstättenentwicklungsplan, der momentan von einem unabhängigen Institut erarbeitet werde. Derzeit laufe die Bestandsermittlung, eine erste Gesprächsrunde mit den Sportvereinen habe bereits stattgefunden, derzeit werde eine Fragebogenaktion durchgeführt, bei der sich Wanzke eine 100-prozentige Rücklaufquote seitens der Vereine erhofft. Unabhängig davon seien noch 5000 Fragebogen an zufällig ausgewählte Freisinger verschickt worden, um deren Sportaktivitäten zu ergründen. Alle Ergebnisse würden dann bis Jahresende ausgewertet, erläuterte Wimmer, danach fänden Workshops statt und schließlich komme die Schlussfolgerung. Er appellierte an die Vereine, gemeinsam mit der Stadtverwaltung zu agieren, damit es zu Ergebnissen kommt, "mit denen wir alle zufrieden sein können".

Bis alle Wünsche umgesetzt werden, dürften aber mindestens zehn Jahre vergehen, sagte Bürgermeister Hans Hölzl. Eine durchaus realistische Einschätzung angesichts der Tatsache, dass allein die Verlegung des Sportplatzgeländes der SG Eichenfeld eine Mammutaufgabe sein wird. Trotzdem meinte Eva Bönig: "Wir sind auf einem guten Weg." Wanzke sprach sogar von einer großen Chance für den Freisinger Sport. Und Wimmer erinnerte daran, dass heuer noch die Zweifach-Turnhalle der Realschule fertig werde und an die Vereine übergeben werden könne und 2022 die Dreifachhalle der Steinparkschule den Hallenbestand ergänzen werde.

Wanzke ermunterte die Vereine, mit ihren Problemen nicht hinter dem Berg zu halten, und den Stadtverband einzuschalten. "Nur wenn wir etwas wissen, können wir helfen." Ins Gespräch brachte er den möglichen Kauf von Containern aus dem Bestand des Landkreises. Vereine, die Bedarf hätten, sollten sich an ihn wenden.

Probleme könnte es heuer mit den vom Stadtverband geplanten Veranstaltungen geben. Nicht mit der 20. Sportgala, die am 4. Mai stattfindet, und für die Wanzke einige Überraschungen ankündigte. Auch was das Altstadtfest betrifft, das am 21. Juli trotz der Baustellen fast wie gewohnt über die Bühne gehen soll: "Ein bisschen werden wir den Bauch einziehen müssen", sagte er. Aber der Volksfestlauf muss womöglich auf den zweiten Volksfestsamstag verlegt werden und der Streckenverlauf sei derzeit auch noch offen. Trotzdem zeigte sich Wanzke zuversichtlich: "Irgendwie werden wir das schon hinkriegen".

© SZ vom 10.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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