Höhere Löhne und mehr Stellen:Personalkosten steigen

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Das Jugendamt braucht heuer deutlich mehr Geld als im Vorjahr. Der zuständige Ausschuss stimmt dem Haushalt zu

Das Jugendamt braucht im gerade angelaufenen Jahr 2019 deutlich mehr Geld - und geht es nach dem Jugendhilfeausschuss des Kreistags, wird es das auch bekommen. In seiner Sitzung am Donnerstag beschloss das Gremium den Haushalt vorberatend zum Kreistag einstimmig. In den Ausgaben umfasst der Jugendhilfeetat 28,6 Millionen Euro. Der Nettoaufwand für den Landkreis ist im Vergleich zum Vorjahr um satte 777 900 Euro gestiegen.

Als Gründe machte Norbert Flötzinger, der stellvertretende Leiter des Freisinger Jugendamtes, den Anstieg der Personalkosten durch höhere Löhne und mehr Stellen geltend. Insgesamt kostet das Personal in der Jugendhilfe heuer knapp 4,75 Millionen Euro, 270 200 Euro mehr als im Vorjahr. Gestiegen sind auch die Kosten für Schulbegleitungen von Kindern mit Behinderungen. Auch die Tagespflegekosten sind gestiegen, weil sich der Stundensatz erhöhte, und auch die Kosten für die Unterbringung von Kindern in Heimen nahmen deutlich zu. Hier sind die Fallzahlen deutlich gestiegen, von 41 im Vorjahr auf nun 57.

Dafür haben die Kosten für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge stark abgenommen, die der Landkreis freilich ohnehin vom Bezirk erstattet bekommt. Seien zu Spitzenzeiten in den Jahren 2015 und 2016 noch zwei Millionen Euro pro Quartal angefallen, so lag man im dritten Quartal 2018 bei rund 600 000 Euro. Grund dafür sind die sinkenden Flüchtlingszahlen und die Tatsache, dass die jungen Minderjährigen sukzessive volljährig werden und in andere, kostengünstigere Hilfsangebote fallen. Derzeit, erläuterte Landrat Josef Hauner in der Sitzung, lebten im Landkreis etwas mehr als 50 minderjährige unbegleitete Flüchtlinge, zu Spitzenzeiten seien es 170 gewesen.

Marianne Heigl von den Freien Wählern betonte, dass ihre Gruppierung nach den Landtagswahlen ja nun den Kultusminister stelle und sich dafür einsetze, dass mehr Alternativen für Kinder mit Behinderungen geschaffen werden, etwa mehr Inklusionsklassen. Das solle mittelfristig auch dafür sorgen, die Kosten für Schulbegleiter zu senken. Robert Wäger von den Grünen betonte, die rund 60 Millionen Sozialhaushalt des Landkreises, knapp 30 Millionen für die Jugendhilfe und weitere 30 Millionen für Sozialausgaben, betreffe schließlich eine der Hauptaufgaben des Landkreises. "Das Geld ist besser angelegt, als in eine Straße", so Wäger. SPD-Kreisrätin Beate Frommhold Buhl betonte, "es ist sehr schön, dass wir uns das leisten können. Es sind ja auch viele freiwilligen Leistungen dabei". Und auch CSU-Kreisrat Manuel Mück war mit dem Haushalt samt dessen Steigerung zufrieden: "Der Landkreis ist ein junger Landkreis, da ist es klar, dass da auch die Jugendhilfekosten hoch sind."

© SZ vom 19.01.2019 / av - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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