Hebrontshausen:Die tyrannische Erbtante

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Im Lustspiel der Hebrontshausener Theaterfreunde dreht sich alles um die reiche Erbtante, die ihr Hab und Gut der Kirche vermachen will. (Foto: privat)

Die Hebrontshausener Theaterfreunde feiern am Samstag, 19. März, mit einem Lustspiel Premiere. Organisatorin Christa Schillinger verspricht ein originelles Stück mit einer überraschenden Wende

Von Katharina Aurich, Hebrontshausen

Nur knapp 300 Einwohner hat die Ortschaft Hebrontshausen mit seinen umliegenden Weilern in der Gemeinde Rudelzhausen, aber trotzdem lebt hier seit 16 Jahren eine erstaunliche Begeisterung für das Theater, die alle Generationen erfasst hat. Entstanden sei der Theaterverein im Jahr 2001 nach der 1100-Jahrfeier der Ortschaft, erinnert sich Christa Schillinger, die die Organisation und Werbung übernimmt. Mindestens 400, manchmal 600 Zuschauer kommen zu den meist vier Vorstellungen der Theaterfreunde in das Hebrontshausener Pfarrheim. Inzwischen hätten sie alle schönen, alten bayerischen Stücke gespielt, ein Publikumsrenner war der "Brandner Kaspar", erzählt Schillinger. Da ihnen nun die historischen Stücke ausgegangen seien, spielten sie heuer etwas Aktuelles, "Erben ist schwer", ein Lustspiel von Robert A. Nemecek unter der Regie von Hans Kellerer. Das sei ein Stück aus dem richtigen Leben, sagt Schillinger. Erbtante Amalie tyrannisiert die Familie ihres Neffen nach Strich und Faden, ihre Schikanen ergänzt sie grundsätzlich mit den Hinweis, dass sie nun nicht mehr lange leben werde.

Dabei erfreut sich die Tante bester Gesundheit und plant, einen erheblichen Teil ihres Vermögens Kirche und Kloster zu vererben. Da platzt ihrem Neffen Gustl der Kragen und er engagiert Don Filipo, der das Problem auf seine ganz spezielle Weise lösen soll. Das Stück nehme eine überraschende Wende und endet originell, verspricht Schillinger. Bevor ein Stück tatsächlich gespielt werde, lesen es vier Theatermitglieder Probe. "Wenn wir dabei alle schon viel lachen und es nicht langweilt, haben wir unser nächstes Stück gefunden", erzählt sie. Sieben Kinder und neun Erwachsene werden dieses Mal auf der Bühne stehen. Die Jüngsten bestreiten das Vorprogramm und erzählen Witze.

"Uns ist die Nachwuchsarbeit sehr wichtig, die Kinder sind von Anfang an dabei und lernen, vor Publikum zu sprechen. Nachwuchsprobleme haben wir keine", so Schillinger. Für die Großeltern sei es besonderes schön, ihre Enkel beim Theater zu erleben. Regelmäßig möchten mehr Theaterbegeisterte mitspielen, als es Rollen gebe.

Die jetzt 17-Jährigen seien ja quasi mit dem Theater aufgewachsen, erläutert Schillinger. Jedes Jahr gehe es Ende Januar mit den Proben los, dann seien die Wochenenden bis zur Premiere im März für alle Beteiligten ausgebucht. Aber nicht nur das Spielen und die Bühnenerfahrung, sondern auch der Zusammenhalt untereinander motiviere die Laienschauspieler und stärke die Gemeinschaft. "Jeder im Ort unterstützt uns, wenn wir etwas für die Requisite benötigen, dann kramt sicher jemand das Gesuchte auf dem Dachboden hervor", erzählt Schillinger. Viele Zuschauer sind Stammkunden, die auch von weiter her kommen und kein Stück verpassen. Natürlich gibt es immer wieder neue Gäste, die dann treue Fans werden. Premiere von "Erben ist schwer" ist am Samstag, 19. März, um 19.30 Uhr im Pfarrheim Hebrontshausen, weitere Termine 20. und 27. März

(Ostersonntag) sowie am 28. März (Ostermontag) jeweils um 19.30 Uhr. Kartenvorverkauf bei Getränke Anneser, Tegernbach (0 87 52/5 59) und der Abendkasse.

© SZ vom 18.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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