Haag:Kunden geben weniger Geld aus

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Dorfladen verzeichnet leichten Umsatzrückgang

Von Katharina Aurich, Haag

Die Umsätze des Haager Dorfladens sind im ersten Halbjahr 2016 gegenüber dem Vorjahr leicht zurück gegangen. Die Kundenzahl sei gleich geblieben, aber sie gaben weniger aus, erläuterte Ehrenamtlicher Geschäftsführer Udo Marin 23 stillen Gesellschaftern, die sich über die Lage des Projekts informierten. Nachdem sich die Umsätze im Dorfladen 2015 gegenüber 2014 erhöhten, kehrte sich dieser Trend in den ersten fünf Monaten des dritten Jahres seines Bestehens um.

Der Dorfladen "gehört" als Unternehmergesellschaft 229 stillen Teilhabern, die Einlagen in Höhe von 66 300 Euro halten - eine leichte Steigerung gegenüber dem Vorjahr (225, 65 200 Euro). Die Gemeinde ist die einzige Gesellschafterin und überlässt die Räume im Keller des "Alten Wirt" dem Dorfladen kostenlos. Mit neuen Ideen und einer Erweiterung des Angebots wollen die Dorfladenverantwortlichen die Umsätze wieder anheben, denn für ein langfristiges Bestehen des Projekts muss der Laden mehr abwerfen. Verhandlungen gäbe es bereits mit einem Reinigungsservice, informierte Marin, außerdem könnten Treueangebote und vermehrte Werbung mit Wurfzetteln in den Briefkästen zur Attraktivität des Ladens beitragen.

Seit längerem im Gespräch ist eine Kühlung für Obst- und Gemüse, damit die Waren länger frisch bleiben. Angeboten wurde ein Bringservice für Senioren, der bisher nicht angenommen wurde, so Marin. Geplant sei, Frühstück sowie Eisbecher anzubieten, kündigte Geschäftsführerin Michaela Dehner an. Der Außenbereich mit Tischen und Stühlen werde weiter verschönert, versprach sie. Gelobt wurde die Möglichkeit, im Dorfladen ausgefallene Produkte zu bestellen und sie zeitnah abzuholen, die Wurst- und Leberkäs-Semmeln, die Kaffeecke als Treffpunkt für alle sowie die langen Öffnungszeiten der Post. Ein großer Pluspunkt seien die regionalen Waren, seit Neuestem ist sogar Käse eines örtlichen Landwirts, der seine Milch in einer Käserei verarbeiten lässt, im Dorfladen zu haben.

Eine Bürgerin kritisierte, dass die "Gut und-günstig-Produkte" um 15 Cent teurer seien als in anderen Edeka-Supermärkten. Der größte Anteil am Umsatz wurde 2015 mit Bioprodukten erzielt (14 Prozent), gefolgt von Tabakwaren (12 Prozent). Obst und Gemüse tragen mit 9,2 Prozent zum Umsatz bei, Backwaren mit 6,9 Prozent gefolgt von der Käse- und Wursttheke, an der 6,3 Prozent des Umsatzes gemacht werden. Die Handelsspanne habe im vergangenen Jahr 25 Prozent betragen, dies sei für einen Lebensmittelladen ein gutes Ergebnis, so Marin. Die Gehälter für die Mitarbeiter schlugen mit 21,7 Prozent des Umsatzes zu Buche.

"Unser Ziel muss es sein, eine noch breitere Akzeptanz des Dorfladens bei den Bürgern der Gemeinde Haag zu erreichen, aber auch neue Kunden aus der näheren Umgebung zu gewinnen" appellierte der Geschäftsführer. Für Bürgermeister Anton Geier geht es nicht nur um den monetären Gewinn, sondern die Identifikation mit dem Dorfladen müsse noch stärker wachsen.

© SZ vom 18.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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