Günzenhausen:Nur punktuell neues Bauland

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Vor allem die Jüngeren wollen bei der Bürgerversammlung in Günzenhausen wissen, ob die Gemeinde dort bald Baugebiete ausweisen wird. Zuvor aber muss das Problem mit dem ablaufenden Regenwasser angepackt werden

Von Klaus Bachhuber, Günzenhausen

Da mit dem Planungsbeginn für ein neues Feuerwehrhaus auch der vorerst letzte der lang gehegten Wünsche angepackt ist, hat es bei der Bürgerversammlung in Günzenhausen wenig Diskussionsbedarf gegeben. Vor rund 80 Besuchern im Gasthof Grill dominierte die Flüchtlingsfrage - allerdings eher theoretisch und weltanschaulich, da die Gemeindeteile im Norden, Günzenhausen, Ottenburg und Deutenhausen, keine Asylbewerber beherbergen und auch keinerlei Unterbringung zur Diskussion steht.

Speziell jüngere Besucher warfen dann eine grundsätzlichere Frage auf: Wie geht es mit einer Ortsentwicklung für Günzenhausen weiter? Ist mittelfristig auch mal wieder mit Baulandausweisungen zu rechnen? Bürgermeister Josef Riemensberger verwies auf das weiterhin ungeklärte Problem der Oberflächenentwässerung, die an der Hügelkante gravierende Folgen aufwirft. Die bestehende Situation, die vor Jahrzehnten im Wesentlichen auf ein paar Bauernhöfe ausgerichtet worden war, sei heutzutage nicht mehr regelkonform. Zwar habe man durch Korrekturen das Problem "deutlich verbessert", sagte der Bürgermeister, aber vor jeglicher Baulandausweisung habe die Klärung dieser Frage "oberste Priorität". Neues Bauland sei derzeit nur punktuell "an der ein oder anderen Stelle vorstellbar". Trotz mehrmaliger Nachfragen stellte er keine konkrete Behebung des Problems in Aussicht. Bei einer Umsetzung neuer Maßnahmen müssten allerdings auch Anlieger zur Kasse gebeten werden.

Neu angelegt wurde vor wenigen Tagen eine Linksabbiegespur von der Bundesstraße 13 nach Deutenhausen, "eine Verbesserung an kritischer Stelle", wie Riemensberger lobte. Der Gemeinderat hat die Bauleitplanverfahren für das neue Feuerwehrhaus eingeleitet. Die anstehende Sanierung der Verkehrsinsel in der Weinbergstraße wurde vom Rathaus gestoppt, nachdem die Kosten wegen des kurzen zeitlichen Vorlaufs den erwarteten Rahmen um das Doppelte übertroffen hätten. Nun soll nächstes Jahr gebaut werden.

Angeprangert wurde in der Versammlung die gefährliche Situation auf der Straße zwischen Günzenhausen und Fürholzen, seit dort der Baustellenverkehr für den neuen Autobahnrastplatz Fürholzen laufe. Permanent kämen sich auf der schmalen Straße ohne Bankett, Gehwege oder Seitenstreifen Lastwagen entgegen, dafür sei die Straße aber nicht ausgelegt. Riemensberger sagte zu, bei der Autobahndirektion eine sichere Verkehrsführung anzumahnen.

Wie schon in Dietersheim kündigte der Bürgermeister eine neue Kalkulation der Friedhofsgebühren über das gesamte Gemeindegebiet an, die vor allem die gewachsenen Ortsfriedhöfe stärker belasten werde. Aus der Versammlung kam der Konter, ob dann der Günzenhausener Friedhof auch besser gepflegt werde. Riemensberger wies darauf hin, dass es "sehr unterschiedliche Auffassungen" über die Pflegestandards von Friedhöfen gebe. Konkreten Mängeln werde die Gemeindeverwaltung aber nachgehen.

© SZ vom 03.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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