Geschichte der Stadt inspiriert die Planer:Heimatgefühle beim Schwitzen

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Gut voran geht es mit dem Bau des neuen Kombibades am Lerchenfelder Rabenweg. Die Becken sind soweit fertiggestellt und werden nun einem Dichtigkeitstest unterzogen. (Foto: Marco Einfeldt)

Im Freisinger Werkausschuss erntet das Konzept für die Saunalandschaft im neuen Kombibad viel Lob. Fünf Areale mit unterschiedlichem Ambiente machen laut Bäderleiter Frederking sogar der Erdinger Therme Konkurrenz

Von Peter Becker, Freising

Regelrecht ins Schwelgen geraten ist Freisings Bäderleiter Alexander Frederking, als er am Mittwoch im Werkausschuss des Stadtrats die Saunalandschaft im geplanten Kombibad vorstellte. Fünf Saunen sind vorgesehen, deren Themen sich an die Geschichte und Topografie der Stadt anlehnen. Frederking hält die Dampfbäder sogar für so attraktiv, dass Menschen eine weitere Anfahrt in Kauf nehmen werden, um die Freisinger Bäderlandschaft zu genießen. Schließlich rechnet er mit einer Verweildauer von zwei bis vier Stunden. Selbstbewusst sagte der Bäderchef: "Wir brauchen die Konkurrenz zu Erding nicht scheuen." Was heißen soll: Dass die Freisinger Saunalandschaft wird attraktiv genug, um auch neben der Therme bestehen zu können.

Viele Menschen seien in ihrer knappen Freizeit auf der Suche nach Entspannung, sagte Frederking. Deshalb sei es Grundidee des Konzepts, ihnen in der schnelllebigen Zeit einen Ruhepol zu geben. Es soll daher eine Saunalandschaft entstehen, die emotional berührt und die Freisinger Umgebung sowie die Natur in eine authentische Gesamtgestaltung mit einzubeziehen. Dazu gehören natürliche Materialien, kombiniert mit einer modernen Umsetzung der dahinter stehenden Ideen. Frederking ist sich sicher, dass die Freisinger Saunalandschaft damit "ein Alleinstellungsmerkmal in der Region erwirbt".

Fünf Saunen soll es insgesamt geben: drei im Innen-, zwei im Gartenbereich. Zum ersteren gehört eine typisch finnisches Dampfbad. Seine Naturverbundenheit soll es laut Frederking durch helle Sitzbänke und "dunkelgeräucherte Wände" bekommen. Letzteres, weil früher die Hitze in den Saunen nicht elektrisch, sondern mit Feuern erzeugt wurde. Daher nahm das Holz eine dunkle Färbung an. 25 Personen sollen in der finnischen Sauna Platz haben.

Die "Waldsauna" orientiert sich am Freisinger Weltwald. Dort sollen die Besucher bei niedrigeren Temperaturen schwitzen. Für "ein Raumerlebnis" sorgen laut Frederking geschwungene Bänke. Wessen Blick beim Schwitzen nach oben schweift, der sieht dort ein projiziertes, jahreszeitlich bezogenes Deckenbild. Dazu könnten Musik und Waldgeräusche erklingen. Im Dampfbad ist laut Frederking "ein Moment an der Isar" festgehalten. Das hier verwendete Material erinnert an geschwungene Kiesel.

Im Außenbereich erinnert Vieles an die Freisinger Geschichte, zum Beispiel eine Sauna in Form eines Kreuzgewölbes. In einer weiteren werden Platten mit gepressten Wildkräutern zu sehen sein. Eine besondere Attraktion ist das zum Ausruhen gedachte "Holzheisl" mit Blick auf den Schwimmteich, das an eine Schutzhütte in den Alpen erinnert. Die Stadträte zeigten sich von dem Konzept recht angetan. Der erfahrene Saunagänger Ulrich Vogl (ÖDP) mahnte an, rechtzeitig gegen "Reservierer" vorzugehen, die mit ihren Badetüchern ständig Liegen blockierten. Frederking versprach ein konsequentes Vorgehen und hofft auf einen "Erziehereffekt".

Stadtwerke-Geschäftsführer Andreas Voigt berichtete, dass auf der Baustelle alles nach Plan verlaufe. "Der Rohbau ist weit fortgeschritten. Der Beton muss noch aushärten", beschrieb er den aktuellen Zustand. Die Becken sind fertiggestellt und werden einem Dichtigkeitstest unterzogen. "Es schaut gut aus", sagte Voigt. Alles mache einen soliden Eindruck. Auf der Internetseite der Stadtwerke ( www.stw-Freising.de) können sich Bürger über das neue Hallenbad, den Außenbereich und den genauen Zeitplan informieren.

© SZ vom 17.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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