Gegen Wohnungsnot in Freising:Neue Wohnungen für Studenten

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Die Stadt Freising will an mehreren Stellen in ihrem Zuständigkeitsbereich erschwinglichen Wohnraum schaffen. An der Rotkreuzstraße können die Mieter selbst Gemüse anbauen, ernten und weiterverarbeiten

Von Petra Schnirch und Nadja Tausche, Freising

Billige Wohnungen sind in Freising schwer zu finden, was unter anderem für Studenten zum Problem werden kann. In der Stadt gibt es deswegen gleich an mehreren Stellen Bemühungen, Wohnungen eigens für Studenten zu bauen. Eins der Projekte ist im Neubaugebiet "Seilerbrücklwiesen" geplant: Insgesamt 230 neue Wohnungen sollen dort entstehen, als Studentenwohnungen sind 70 davon vorgesehen. Aktuell werden die städtebaulichen Verträge ausgehandelt, wie Christl Steinhart, Pressesprecherin der Stadt, berichtet. Gebaut werden können die Studentenwohnungen allerdings erst nach dem Satzungsbeschluss. Die Stadträte werden sich vermutlich im Frühjahr 2020 damit befassen.

Im Megabaugebiet an der Angerstraße werden dagegen erst einmal keine extra Studentenwohnungen entstehen. 33 Wohnungen sind im ersten Bauabschnitt geplant, sie entstehen vom Frühjahr 2020 an und werden nach der sogenannten einkommensorientierten Förderung vergeben: Dort werden Bauherren unterstützt, wenn sie sich an bestimmte Vorgaben halten, um Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen erschwinglich zu halten. Die könnten natürlich auch Studenten mieten, sagt Steinhart. Studentenwohnungen entstünden dann möglicherweise im zweiten Teil des Bauprozesses.

Kurz vor der Fertigstellung ist dagegen das fünfte Wohnheim des Studentenwerks München in Freising an der Giggenhauser Straße. Voraussichtlich im Sommer 2020 können die 119 Plätze, davon 107 in Einzelappartements, bezogen werden. Eigentlich hätte es bereits zu Beginn des Wintersemester 2019/20 so weit sein sollen. Nach Problemen mit einer Firma bei einem der Gewerke verzögert sich der weitere Ablauf nach Auskunft des Studentenwerks jedoch. Das Vertragsverhältnis sei gekündigt worden, Arbeiten müssten deshalb aktuell neu ausgeschrieben werden. Mit weiteren Gewerken könne dadurch erst später begonnen werden. Derzeit findet der Innenausbau statt, der voraussichtlich Ende Januar fertig gestellt werden kann, wie eine Sprecherin mitteilt.

Die Kostenberechnung von 14 Millionen Euro kann laut Studentenwerk nicht ganz gehalten werden, weil sich unter anderem die Marktpreise verteuert hätten. Das bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr gewährt einen Zuschuss in Höhe von etwa 3,8 Millionen Euro, 32 000 Euro pro Wohnplatz.

Sobald der Bau fertig ist, werden die Bauarbeiten am Wohnheim II, ebenfalls an der Giggenhauser Straße, beginnen, das abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden soll.

Ein eher ungewöhnliches Projekt ist derweil im Bereich der Rotkreuzstraße vorgesehen. Bei "Bee Free" sollen die Studenten selbst Gemüse anbauen, ernten und verarbeiten. So sollen sie das, was sie an der Hochschule lernen, direkt umsetzen: Der Campus Weihenstephan sei immerhin bekannt für die Studiengänge Landwirtschaft und Agrikultur, heißt es in einer Mitteilung des Münchner Bauträgers BHB. 73 Apartments sollen dort entstehen. Weil der Antrag allerdings zunächst nicht mit den Vorgaben des Bebauungsplans übereinstimmte, musste der Bauträger im Oktober des laufenden Jahres einen zweiten Antrag einreichen. Der wird jetzt von der Stadt Freising geprüft.

© SZ vom 11.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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