Gebaut wird jetzt auf einem Hügel:Keine Angst mehr vor den Fluten

Lesezeit: 2 min

Eine Situation wie diese beim Hochwasser 2013 wollen die Mitglieder des Vfr Haag nicht mehr erleben. (Foto: efm)

Der Vfr Haag bekommt 5,3 Millionen Euro Zuschuss für ein neues Sportheim

Von Katharina Aurich, Haag

Der Verein für Rasenspiele (VfR) in Haag will ein neues, hochwassersicheres Sportheim bauen sowie die Freisportanlagen sanieren. Die Regierung von Oberbayern hat dafür aus dem Hochwasserprogramm 2013, das nach den Überschwemmungen aufgelegt wurde, 5,3 Millionen Euro bewilligt. Ein erstaunlich hoher Betrag, denn insgesamt stehen nach Mitteilung der Regierung in dem Topf für das Hochwasserprogramm 12,3 Millionen Euro zur Verfügung, mit denen 37 Maßnahmen von Sportvereinen in Oberbayern unterstützt werden. Der Haager Gemeinderat entscheidet am kommenden Montag in einer Sondersitzung über den Bauantrag des VfR. Gleichzeitig soll geklärt werden, ob die Kommune die Straße zum neuen Sportheim verlegt sowie die Mehrkosten für den Dachgeschossrohbau übernimmt, der später zu einem barrierefreien Sportraum ausgebaut werden soll. Seit die Sportanlagen und das Sportheim des VfR im Überschwemmungsgebiet der Amper gebaut wurden, werden die Fußball- und Tennisplätze, die Schulsportanlage sowie das Sport-und Tennisheim regelmäßig geflutet. Beim Hochwasser von 2013 stand die ganze Anlage meterhoch unter Wasser. Auch die Schießstände der Graf-Lodron-Schützen im Keller des Sportheims wurden beschädigt. Gemeinsam mit Regierungsvertretern sowie Bürgermeister Anton Geier entwickelten die Vereinsmitglieder mit dem Architekturbüro Wacker aus Nandlstadt einen Plan für ihr neues Vereinsdomizil.

Dieses soll sicher auf einem zwei Meter hohen Kieshügel auf dem Platz zwischen Tennisheim und Hauptplatz errichtet werden. Das geplanten Gebäude in T-Form befindet sich 40 Zentimeter über dem Pegel eines 100-jährigen Hochwassers. "Wenn die Amper wieder über ihre Ufer tritt, können wir in aller Ruhe abwarten, bis das Wasser abgelaufen und versickert ist, ohne um unser Sportheim zu fürchten", schildert Vorsitzender Helmut Leitl. Im längeren Gebäudeteil werden die Gemeinschaftsräume untergebracht, im kürzeren die Sanitärräume. Der kürzere Gebäudeteil erhält einen ersten Stock, in den die Graf-Lodron-Schützen einziehen werden.

Im Dach soll später einmal ein 180 Quadratmeter großer, barrierefreier Raum für verschiedene Sportarten wie Tischtennis und Gymnastik entstehen. Insgesamt hat das neue Sportheim eine Nutzfläche von 1000 Quadratmetern, wo alles, was der VfR sowie die Graf-Lodron-Schützen mit insgesamt rund 1000 Mitgliedern benötigen - Versammlungs- und Aufenthaltsträume, Sanitäranlagen sowie Lagerräume - unter einem Dach zusammengefasst ist. "Wir haben uns auf das Notwendige beschränkt und keinen Luxusbau entworfen", betont Leitl. Das alte Sportheim und das Tennisheim sollen abgerissen werden, sagte der Vorsitzende, der bereits Erfahrung beim Bau der VfR-Stockschützenhalle sammelte.

Die Vereinsmitglieder hoffen nun, dass die Fördergelder auch ausreichen. Sie wollen sich zudem mit Eigenleistungen am Bau beteiligen. Wenn der Gemeinderat dem Bauantrag zustimmt, muss anschließend auch das Landratsamt sein Ok geben. Dies ist nicht ganz unproblematisch, da der Neubau im Überschwemmungsgebiet und Landschaftsschutzgebiet liegt. Landrat Josef Hauner und Kreisbaumeisterin Antonia Seubert hätten aber bereits den Standort besichtigt und die Zustimmung der Behörde signalisiert, so Leitl. Er rechne damit, dass im Frühjahr 2017 mit dem Bau begonnen werde. 18 Monate Bauzeit sind für das Sportheim veranschlagt.

© SZ vom 07.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: