Für drei neue Baugebiete:Nur der Preis steht noch nicht fest

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Noch sichern die Archäologen die Reste früherer Siedlungen im Baugebiet "Eching-West". Die künftigen Hausbesitzer müssen solange warten. (Foto: Marco Einfeldt)

Auf ein Baulandmodell hat sich der Echinger Gemeinderat bereits geeinigt, Anfang Juni entscheidet das Gremium, was die vergünstigten Grundstücke kosten sollen - es könnten etwa 780 Euro pro Quadratmeter sein

Die Bauplätze in den aktuellen Echinger Neubaugebieten sollen nach den Vorstellungen von Bürgermeister Sebastian Thaler (parteilos) für ungefähr 780 Euro pro Quadratmeter im neuen Wohnbaumodell vergeben werden. Für die Festlegung der konkreten Preise, die im Grundsatzbeschluss zum neuen Modell noch ausgespart blieben, will der Bürgermeister einen Abschlag von 30 Prozent vom Bodenrichtwert vorschlagen, der in der aktuellsten Version bei 1100 Euro liegt. In den Gruppierungen des Gemeinderats waren bisher Abschläge zwischen zehn und 50 Prozent diskutiert worden.

Der Gemeinderat hat in breitem Einvernehmen ein Wohnbaumodell verabschiedet, mit dem die Kriterien für die Vergabe des vergünstigten Baulands der Gemeinde definiert sind. Offen blieb aber der Preis, der je nach Baugebiet festgesetzt werden soll. In der Ratssitzung am 5. Juni will der Bürgermeister über die drei zuerst anstehenden Baugebiete in einem Aufwasch entscheiden lassen: das Quartier zwischen Bahn und Einkaufsmärkten östlich der Böhmerwaldstraße, Eching-West zwischen Hollerner und Maisteigstraße und Dietersheim Süd-Ost am Mühlenweg.

Thaler möchte eine Größenordnung von 30 Prozent Abschlag für alle drei Gebiete vorschlagen und dann je nach Lage um fünf Prozent rauf oder runter tarieren. Für Dietersheim würde ein solcher Abschlag deutlich geringere Kosten bedeuten, da in dem Dorf der Bodenrichtwert mit etwa 950 Euro weit unter dem Echinger Wert liegt.

Dass er zehn Prozent Abschlag angesichts "der schwindelerregenden Höhe" des Richtwerts für eine Farce hält, hatte der Bürgermeister schon bei der Verabschiedung des Wohnbaumodells gesagt. Aber auch 50 Prozent hält er für nicht unbedingt vertretbar. Schließlich sind jedes Prozent Rabatt entgangene Einnahmen der Gemeinde, die die Grundstücke veräußert.

Trotz des angelegten Sozialschlüssels bei den Kriterien des Wohnbaumodells könnten sich den verbilligten Baugrund "nicht die Ärmsten der Armen" leisten, formuliert es Thaler. In diesem Segment kann die Gemeinde nur durch Mietwohnungsbau unterstützend eingreifen und Mittel dafür sollten auch durch den Grundstücksverkauf generiert werden, erläutert er. Und schließlich brauche die Gemeinde auch noch Geld aus den Erlösen für die Infrastrukturlasten infolge der neuen Wohngebiete.

Der Verkehrswert wird für jedes Grundstück individuell ermittelt anhand des amtlichen Bodenrichtwerts. Weil der von 2016 stammt, wird das Rathaus eventuelleinen Indexzuschlag draufsatteln. Die beschlossenen Kriterien des Wohnbaumodells werden derzeit vom Rechtsberater der Gemeinde geprüft. Am 5. Juni soll nach Bürgermeister Thalers Vorstellung der Gemeinderat die Preise festzurren, für 6. Juni ist die Informationsveranstaltung für Interessenten im Bürgerhaus terminiert. Anschließend wird die Bewerbungsfrist starten. Alle Infos wird es auch online geben. Die eingegangenen Bewerbungen werden dann anhand des Kriterienkatalogs bewertet und so in eine Reihenfolge gebracht, die dann vom Gemeinderat korrigiert oder beschlossen wird. Thaler erwartet, dass im Spätsommer die Parzellen vergeben werden.

Die Erschließungsarbeiten könnten in allen drei Baugebieten Anfang 2019 abgeschlossen sein - dann könnte es im Sommer nächsten Jahres richtig losgehen mit dem Eigenheimbau. Östlich der Frühlingsstraße und in Eching-West sind auch Wohnblöcke vorgesehen, deren Umsetzung hat die Gemeinde allerdings mindestens bis 2020 verschoben. Einige Parzellen für den Hausbau werden zudem im Erbbaurecht vergeben.

© SZ vom 29.05.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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