Für die  Flüchtlingsunterkünfte in Langenbach und Zolling:In den Startlöchern

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150 Asylbewerber werden demnächst in Zolling die neue Flüchtlingsunterkunft beziehen, in Langenbach erwartet die Gemeinde 80 Menschen. Die Helferkreise haben sich intensiv auf die Neuankömmlinge vorbereitet

Von Katharina Aurich, Langenbach/Zolling

Die neuen Flüchtlingsunterkünfte in Langenbach und Zolling sind beinahe fertig, die Mitglieder der Helferkreise stehen bereits in den Startlöchern. Den Zuschlag für die Betrieb der beiden Flüchtlingsunterkünfte in Zolling mit 150 Bewohnern und Langenbach mit Platz für 80 Menschen hat die Firma "European Homecare" aus Essen erhalten. Noch nicht entschieden ist hingegen, wer die soziale Betreuung der neuen Bewohner übernehmen wird. Langenbachs Bürgermeisterin Susanne Hoyer rechnet fest damit, dass die Flüchtlinge in den nächsten Wochen ihr Quartier beziehen können.

In Zolling ist man noch nicht soweit. Es wird wohl noch länger dauern, beide Gebäude sind noch nicht ganz fertiggestellt. In Langenbach fehlen dagegen nur die Außenanlagen, und die Telefone müssen noch installiert werden. Der Betreiber "European Homecare" wird den Hausmeister und für Zolling auch eine Verwaltungskraft einstellen, die zu den üblichen Arbeitszeiten anwesend sein werden. Ein Security-Dienst ist derzeit an keinem der beiden Standorte vorgesehen. Verantwortlich für beide Unterkünfte ist die Regierung von Oberbayern. Sie hat den privaten Dienstleister "European Homecare" als Betreiber des Flüchtlingsheims engagiert. Die Essener Firma ging als Sieger aus einem Ausschreibungswettbewerb hervor. Als Kriterien für die Vergabe wurden die Mitgliedschaft in einer Berufsgenossenschaft, der Umsatz des Unternehmens in den vergangenen drei Geschäftsjahren für vergleichbare Leistungen, anhängige Insolvenzverfahren, die Vorlage von drei Referenzbescheinigungen, ein Betriebskonzept und natürlich der Preis herangezogen, wie Martin Nell, Pressesprecher der Regierung informiert. Nach Angaben von Klaus Kocks, dem Pressesprecher von "European Homecare", begibt man sich jetzt auf Mitarbeitersuche für die Unterkünfte und greift dafür auf die regionalen Arbeitsagenturen zurück. Bevorzugt eingestellt würden Migranten der zweiten Generation und Menschen, die das Asylverfahren bereits hinter sich haben.

Natürlich sei es entscheidend, welche Mitarbeiter vor Ort in der Unterkunft arbeiten würden, damit es gut laufe und man gegebenenfalls gemeinsam Probleme lösen könne, sagt auch Zollings Bürgermeister Max Riegler. Er steht dem Betreiber positiv gegenüber, wie auch seine Kollegin Susanne Hoyer aus Langenbach. Man sei froh, dass es nun mit der Flüchtlingsunterkunft voran gehe, sagt sie. Die Sozialbetreuung der Flüchtlinge in beiden Unterkünften übernehmen die Wohlfahrtsverbände - vermutlich die Diakonie Freising. Das Sozialministerium gewährt für 150 Flüchtlinge eine Vollzeitstelle, die der Verband jedoch beantragen müsse, heißt es aus dem Ministerium. Die Sozialbetreuer sind insbesondere für die rechtliche Beratung der Menschen, bei psychischen Problemen und Fachfragen hinsichtlich des Asylverfahrens zuständig.

Die Hauptlast jedoch liege auf den Schultern der Ehrenamtlichen, die die Flüchtlinge im Alltag, bei Ämtergängen oder Arztbesuchen begleiten, sie mit den örtlichen Vereinen vernetzen oder Deutschunterricht anbieten, betont Langenbachs Bürgermeisterin Susanne Hoyer. Sie hat ihre Mitarbeiterin Magdalena Scheurenbrand, die bereits Workshops zum Thema Flüchtlingsbetreuung besuchte, mit der Koordination des Helferkreises beauftragt. Auch in der Gemeinde Zolling haben die rund 50 Mitglieder des Helferkreises bereits Arbeitsgruppen gebildet und die Kleiderkammer der Nachbarschaftshilfe bereitet sich auf die Neuankömmlinge vor.

© SZ vom 14.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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