Für die Artenvielfalt:Auf einem guten Weg

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Landratsamt stellt Maßnahmen zur Förderung von Insekten vor

Schulen, Straßen, Liegenschaften - der Landkreis Freising nennt viele Gebäude und Flächen sein eigen, die mit Grünflächen umgeben sind. Die Fraktion der Grünen hatte im April den Antrag gestellt, der Landkreis möge auf diesen vermehrt insekten- und insbesondere bienenfreundliche Gewächse anpflanzen. Dazu sollte die Verwaltung eine Liste geeigneter Flächen erstellen und einen Umsetzungsplan dazu vorstellen. Begründet war dieser Antrag mit dem seit Jahren zu beobachtenden Insektensterben. Jörg Steiner von der Naturschutzbehörde im Landratsamt gab einen Überblick über die Aktivitäten, den der Planungsausschuss des Kreistags zur Kenntnis nahm.

Steiner zufolge war im Frühjahr am Neufahrner Gymnasium eine Blühwiese angelegt worden. Derzeit werde untersucht, in welchem Umfang die Freiflächen um das Landratsamt herum zur Förderung der Insekten genützt werden könne. Dies könnte frühestens im Frühjahr des kommenden Jahres der Fall sein. Wobei es Steiner Kopfzerbrechen bereitet, wie dies dann mit der Gartenausstellung in Einklang zu bringen wäre. Viele Stände stehen dann auf dem Rasen.

Der Landkreis verfügt überdies über etwa 100 Grundstücke mit einer Fläche von etwa 80 Hektar. Auf diesen fördert die Naturschutzbehörde eine breite Palette von Biotoptypen und eine Vielzahl von gefährdeten Tier- und Pflanzenarten durch verschiedene Maßnahmen. Von diesen extensiv genutzten Flächen profitierten die Insekten ganz besonders, sagte Steiner. Ein ganz spezielles Augenmerk legt der Landkreis auf den Erhalt der Moorböden im Freisinger Moos und im Ampertal. Dazu kommen weitere etwa 500 Hektar an Ausgleichs- und Ersatzflächen. Darüberhinaus beteiligt sich der Landkreis an einer Reihe von Artenhilfsprogrammen, wie etwa dem zum Schutz der Gelbbauchunke.

Als wenig sinnvoll beurteilt Steiner dagegen etwa Blühstreifen entlang von viel befahrenen Straßen. Eine hohe Blütendichte locke zwar viele Insekten an, sagte Steiner. Es komme aber auch zu hohen Todesraten durch den Zusammenstoß mit vorbeifahrenden Autos oder im Zuge der dadurch entstehenden Wirbelschleppen.

"Es gibt viel zu tun, bis sich was zum Besseren wendet", zog Landrat Josef Hauner (CSU) Bilanz. Zufrieden zeigte sich Michael Stanglmaier von den Grünen. "Wir müssen schauen, was geht. Das hört sich aber schon gut an. Weiter so!", kommentierte er den Vortrag.

© SZ vom 08.10.2019 / beb - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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