Führungswechsel:Wolfgang Willner löst Christian Magerl ab

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Personalwechsel bei der Kreisgruppe des Bundes Naturschutz (von links): Stellvertreter Karl-Heinz Häberle, der bisherige Kassier Matthias Jalowitschar, Stellvertreterin Christine Margraf, der bisherige Vorsitzende Christian Magerl und sein Nachfolger Wolfgang Willner. (Foto: Lukas Barth)

Die Kreisgruppe des Bundes Naturschutz hat nach 36 Jahren einen neuen Vorsitzenden

Von Katharina Aurich, Freising

Der Landtagsabgeordnete und Biologe Christian Magerl (Bündnis 90/ Die Grünen) hat nach 36 Jahren den Vorsitz der Freisinger Kreisgruppe des Bundes Naturschutz in Bayern abgegeben. Zu seinem Nachfolger an der Spitze des 4400 Mitglieder starken Vereins wurde am Donnerstagabend der Naturfotograf und - filmer Wolfgang Willner aus Moosburg gewählt. Ganz verabschiedet sich Magerl aber nicht aus der Führungsriege, sondern übernimmt den Posten des Schriftführers. Außerdem will er auch in Zukunft, solange sein Gehör mitmacht, seine Vogelexkursionen anbieten, die seit vier Jahrzehnten zum festen Repertoire der Kreisgruppe gehören.

Zu stellvertretenden Vorsitzenden wählten 32 Mitglieder Christine Margraf und Karl-Heinz Häberle. Neben Magerl stellte auch Kassier Matthias Jalowitschar nach 40 Jahren sein Amt zur Verfügung, das jetzt Ines Schlät übernimmt. In seinem Abschiedsbericht legte Magerl wie gewohnt den Finger in die ökologischen Wunden des Landkreises und kritisierte besonders den geplanten Bau der dritten Startbahn. Die Zahl der Flugbewegungen stagniere, es gebe keine Notwendigkeit für den Ausbau, betonte er. Zwar stiegen die Passagierzahlen leicht an, aber sie würden durch größere Flugzeuge aufgefangen, so dass eine zusätzliche Bahn unnötig sei. Auf den geplanten Lab-Campus, ein "riesen Gewerbegebiet" mitten auf dem Flughafengelände, müsse man "Obacht geben", appellierte Magerl. Es solle wohl ein neues Stadtviertel mit 1000 Arbeitsplätzen, wie es anfangs hieß, und mittlerweile mit 5000 neuen Stellen entstehen. Aber niemand habe bisher erklärt, wo diese Menschen wohnen sollten, kritisierte Magerl.

Ein weiteres Thema sei der Flächenverbrauch, der Bund Naturschutz unterstütze das Volksbegehren von Bündnis 90/Die Grünen Bayern, mit dem gesetzlich festgelegt werden soll, den derzeitigen Flächenverbrauch von täglich 13 Hektar in Bayern auf fünf Hektar zu begrenzen, sagte der scheidende Vorsitzende. Die Kreisgruppe werde sich zudem für einen dritten Nationalpark in Bayern stark machen, betonte die neue Zweite Vorsitzende Christine Margraf. Sie favorisiere dafür die Donau-Isarauen, dies wäre ein absoluter Gewinn für den Landkreis. Obwohl die Auwälder unter Schutz stünden, dürften sie forstlich genutzt werden. Die Ausweisung als Nationalpark würde bedeuten, dass menschliche Eingriffe untersagt seien und sich die Natur ungestört entwickeln könne, schilderte Margraf.

Eine weitere Aufgabe der Kreisgruppe sei die Umweltbildung, um die Aufmerksamkeit der Bevölkerung für die Natur zu schärfen, informierte Geschäftsführer Manfred Drobny. Die 22 kostenlosen Veranstaltungen im vergangenen Jahr hätten etwa 500 Teilnehmer besucht. Schwerpunkte in diesem Jahr seien die Biotoppflege, Informationsveranstaltungen zum Biber sowie zur Gelbbauchunke und gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Aufgemuckt der Kampf gegen den Bau der dritten Startbahn.

© SZ vom 24.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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