Frühestens 2029:Ringschluss dauert noch

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Erdinger Unternehmerkonferenz sieht sich vernachlässigt

Von Antonia Steiger, Erding

Der Ringschluss kommt, es wird allerdings noch ein bisschen dauern. Mathias Würfel von der Autobahndirektion Südbayern hat bei der Unternehmerkonferenz in Erding am Sonntag vorgerechnet, wann das Projekt fertig wird: drei bis vier Jahre Planung, ein Jahr Bauvorbereitung, fünf bis sieben Jahre Bauzeit für den Erdinger Abschnitt mitsamt Bahnhof und weitere zwei Jahre, bis die Lücke bis Altenerding fertig ist. Irgendwann zwischen 2029 und 2032 könnte es also so weit sein.

Da ist man mit der Neufahrner Spange auf der anderen Seite des Flughafens bedeutend weiter: Für Sonntag, 9. Dezember 2018, ist die Fertigstellung geplant. Dann können die Menschen stündlich und ohne umzusteigen von Regensburg über Landshut und Freising zum Flughafen fahren. Erding fühle sich vernachlässigt, mahnte Oberbürgermeister Max Gotz (CSU) umgehend an - und auch die Erdinger Wirtschaft blickt nicht ohne Groll auf die Entwicklung. Dass die Neufahrner Spange noch in diesem Jahr fertig werde, sei ein Wettbewerbsnachteil für Erding, sagte Anton Stimmer, Geschäftsführer des Baustoffhandels Auer. "Die Neufahrner Spange bringt uns gar nichts", ergänzte Gotz.

Alle Beteiligten blicken zudem misstrauisch nach Berlin, wo das Verteidigungsministerium zuletzt mitgeteilt hatte, dass die Auflösung des Fliegerhorstes Erding von 2021 auf 2024 verschoben werde. Es gibt zwar eine Verzichtserklärung für die Flächen, die für den Bau des Ringschlusses und des Bahnhofs benötigt werden, komplizierter wird die Situation durch den schleppenden Abzug der Soldaten dennoch. Sehr viel weiter sind die Planungen für den Abschnitt vom Flughafen über Schwaigerloh bis an den Rand Erdings. Hier läuft das Klageverfahren, nachdem das Eisenbahn-Bundesamt im Februar den Planfeststellungsbeschluss erlassen hatte. Sieben Klagen liegen laut Würfel vor. Erste "Vorabmaßnahmen" seien schon im Gange: Ein 4,5 Kilometer langer Teil vom Flughafen bis zur Abstell- und Wendeanlage Schwaigerloh wird demnach zur Verbesserung der Betriebsqualität schon gebaut.

© SZ vom 12.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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