Freisprechungsfeier:Fit in Theorie und Praxis

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Auszeichnungen haben die besten Absolventen der Prüfungen zum Landwirt oder zur Hauswirtschafterin erhalten. (Foto: Stefan Goerlich)

Landwirte und Hauswirtschafterinnen haben mit Energie und Ausdauer ihre Ausbildungen zu Ende gebracht

Von Karlheinz Jessensky, Langenbach

Um erfolgreich Bauer oder Bäuerin zu sein, muss zuvor eine berufliche Ausbildung absolviert werden. Denn so einfach dem Vater das Nötigste abzuschauen, den Traktor anzuwerfen und am Hof drauf los zu wirtschaften, hat schon lange keinen Erfolg mehr. Landwirt ist ein Beruf. 30 Landwirte und zwei Landwirtinnen haben es jetzt geschafft wie auch 23 Hauswirtschafterinnen. Beim Alten Wirt in Langenbach erhielten die Absolventen während einer Freisprechungsfeier ihre Zeugnisse.

Die Wege zum staatlich geprüften Landwirt oder zur Hauswirtschafterin sind vielfach. 18 Prüflinge haben eine zwei- oder dreijährige landwirtschaftliche Lehre hinter sich gebracht. 14 Absolventen waren wegen ihrer abgeleisteten haupt- oder nebenberuflichen Praxiszeit in der Landwirtschaft und der Teilnahme am Bildungsprogramm für Landwirte nach den Vorschriften des Berufsbildungsgesetzes zur Abschlussprüfung zugelassen. Es gab schriftliche und betriebliche Prüfungen. Von den 23 jetzigen Hauswirtschafterinnen hat in diesem Jahr keine einzige den dreijährigen Weg einer dualen Ausbildung beschritten, alle legten die Prüfung im zweiten Bildungsweg ab. Das heißt, sie nutzten einen einsemestrigen Studiengang an der Landwirtschaftsschule am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AfELF) in Erding, kombiniert mit der eigenen Haushaltsführung. Hier gab es ebenso eine schriftliche dreiteilige Prüfung und praktische Aufgaben.

Otto Roski, Behördenleiter des AfELF Erding, erinnerte in seiner Begrüßungsrede, dass Freisprechung nichts mit dem juristischem Freispruch zu tun habe, sondern das Entlassen werden des Auszubildenden aus der Obhut des Lehrherrn bedeute. Freisprechung bedeute Rückschau auf das Geleistete und Ausblick auf eine Perspektive. Es gelte, sich bei künftigen Lebensplanungen nicht beirren zu lassen und sein Ziel konsequent zu verfolgen.

Das Gros der Prüflinge kam aus den Landkreisen Erding und Freising. Deshalb gratulierte Freisings Landrat Josef Hauner zur genommenen Hürde, würdigte Ausdauer und Energie. Die Landwirtschaft sei die prägende Kraft im landwirtschaftlichen Raum. Im Landkreis gebe es noch über 1600 landwirtschaftliche Betriebe, davon 650 im Vollerwerb. Hauner forderte die jungen Leute auf, sich in Gemeinde und Gesellschaft zu engagieren.

Erdings Vize-Landrat Jakob Schwimmer mahnte, dass Freispruch nicht die totale Freiheit bedeute. Man erwarte, dass die Landwirtschaftsschule besucht, der Meister gemacht und ein Leben lang gelernt werde. Bei der Zeugnisverteilung erhielten die fünf besten Hauswirtschafterinnen Sophie Bichlmeier, Daniela Blumoser, Monika Gerbl, Irmgard Lanzl und Manuela Obermeier besondere Auszeichnungen. Von den zwei Landwirtinnen, die sich an die Prüfung gewagt hatten, kam Stefanie Schrödl unter die besten Drei, zusammen mit Bernhard Frank und Johannes Obermayr.

© SZ vom 06.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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