Freisingerin an den Turntables:Musik für Unterdrückte

DJane Anja Winnes hat den Kulturpreis Tassilo der Süddeutschen Zeitung gewonnen. (Foto: Stephan Rumpf)

Reggae-DJane Anja Winnes erhält den Tassilo der SZ

Lange war die DJ-Szene im Reggae eine Domäne der Männer, mit Anja Winnes, aka Siren Sisters, ist sie es nicht mehr. Sie spielt nicht nur sehr viel Musik von Frauen. Mit dem Frauen-Kollektiv "Lioness Awake", bringt sie Frauen selbst an den Plattenteller. Jeden ersten Sonntag im Monat kann man "Lioness Awake" im Freisinger Schlütercafé erleben - wenn die Pandemie-Lage das nicht gerade wieder unmöglich macht. Dann wird eben einfach aus der Wohnküche gestreamt. Der Rootsbase-Verein Kulturimpuls unterstützt Liones Awake beim Streamen.

Dafür ist Anja Winnes, von Beruf Landschaftsarchitektin, im Juni mit dem Tassilo-Kulturpreis der Süddeutschen Zeitung ausgezeichnet worden. Anja Winnes ist die universelle Ausrichtung dieser Musik wichtig. "Das sind Dinge, die über den Alltag hinausgehen, da geht es darum, wie man leben sollte, die Ausrichtung auf Friede und Einheit", erzählt sie am Morgen nach der Preisverleihung im Münchner Künstlerhaus. Da hat Anja Winnes für ein chilliges Ambiente gesorgt, wie es das Publikum dort wohl noch nie erlebt hat. Reggae, sagt sie, sei entstanden, kurz nachdem Jamaika 1962 nach einem Bürgerkrieg die Unabhängigkeit von Großbritannien erreicht hatte. "Den Menschen dort ist es schließlich gelungen, ihren Weg auf Frieden auszurichten. Das ist ein großer Schritt, finde ich". Reggae sei so die Musik der Unterdrückten geworden.

© SZ vom 30.12.2021 / bt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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