Freisinger Wärmestube:Schichtbetrieb beim Mittagessen

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In der Freisinger Wärmstube "MenschSein" ist es schon lange viel zu eng. Neue Räume gibt es zwar schon. Doch der Umbau zieht sich hin. Jetzt hoffen die Verantwortlichen, dass alles fertig ist, bis es richtig kalt wird

Von Paulina Schmidt, Freising

Die Freisinger Wärmestube "MenschSein" platzt schon lange aus allen Nähten, doch die neuen Räumlichkeiten müssen zuerst fertig umgebaut werden, bevor sie genutzt werden können. Ursprünglich sollte die Wärmestube bereits im Sommer 2015 bezogen werden. Jetzt hofft Irmgard Schiffer, Erste Vorsitzende des Vereins Freisinger Wärmestube, dass die neue Unterkunft noch vor Weihnachten eröffnet werden kann.

Die Einrichtung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen befindet sich seit einigen Jahren im Keller des Klostergebäudes der Pallottiner, hier muss der Verein keine Miete zahlen. Doch der enge Kellerraum ist zu klein, dunkel, und schlecht belüftet. Zudem kann man ihn nur über eine steile Treppe erreichen, die Rollstuhlfahrer und alte Menschen nicht bewältigen können. Einige Jahre suchte der Verein nach größeren, geeigneten Räumen, meist waren jedoch die Mietforderungen zu hoch. Bereits 2013 boten die Pallottiner dem Verein an, in größere Räume innerhalb des Gebäudes umzuziehen. Diese Räume wurden vorher als Werkstatt genutzt, daher müssen sie erst umgebaut werden, das kostet Geld. Der Freisinger Architekt Sebastian Habermeyer hilft der Wärmestube, er organisierte Firmen aus dem Freisinger Raum, die kostengünstig beim Umbau helfen. Gerade seien die Fliesen gelegt worden, aber es gebe noch keine Toiletten und keine Waschbecken. Zudem seien die Türen noch nicht fertig. Wie lange die Arbeiten noch dauern werden, sei unklar. "Im Sommer waren viele Handwerker anderweitig beschäftigt. Jetzt sind einige durch die Flüchtlinge eingebunden. Da stehen wir natürlich hinten an. Es kann sein, dass es jetzt ganz schnell geht, aber wir wissen es nicht", sagt Irmgard Schiffer.

Doch gerade jetzt, in der kalten Jahreszeit, ist die Wärmestube wichtig. Im Herbst und Winter kommen immer mehr Menschen, um sich bei einem warmen Mittagessen zu erholen. Die größeren Räume sind also dringend notwendig, daher hoffe der Verein, dass die Einrichtung noch vor Weihnachten eröffnet werden kann. "Momentan gibt es eigentlich nur 18 Sitzplätze, es kommen aber täglich 20 bis 30 Leute. Dadurch arbeiten wir beim Mittagessen mit zwei Schichten", erläutert Schiffer die Situation. In den neuen Räumen hätten gut 30 Personen Platz. Die Wärmestube befindet sich zurzeit auf 45 Quadratmetern, im neuen Raum werden den Gästen 75 Quadratmeter zur Verfügung stehen. "Wir schweben momentan zwischen zwei Situationen und hoffen, dass es jetzt schnell vorangeht. Wenn alles fertig ist, findet eine Einweihungsfeier mit den Sponsoren und allen helfenden Handwerkern statt", sagt Schiffer. Die neue Wärmestube bringt neben größeren Räumlichkeiten einen weiteren Vorteil mit sich: Sie ist auch für alte und behinderte Menschen zu erreichen. In den neuen Raum führt keine steile Treppe mehr. Stattdessen werde es nur noch drei flache Stufen geben, erzählt Schiffer. Momentan kämen zwar keine Rollstuhlfahrer in die Wärmestube, aber bei Bedarf könne man eine Rampe organisieren. Auch für ältere Leute seien die drei Stufen gut zu bewältigen. Am Angebot der Wärmestube werde sich nichts ändern. "Das Hauptangebot des Mittagessens bleibt und wir bieten weiterhin Platz für Gespräche und Spiele. Außerdem wird es weiterhin Feste wie die Weihnachtsfeier geben", sagt Schiffer.

© SZ vom 09.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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