Freisinger Stadtkapelle:Mitreißend

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Beim Jahreskonzert der Freisinger Stadtkapelle leitet Dirigent Jürgen Wüst das Orchester wieder mit viel Elan durch schwungvolle Märsche und Evergreens. Rossinis "Wilhelm Tell Galopp" wird zum Höhepunkt.

Von Katharina Aurich, Freising

60 Nachwuchsmusiker, ein hervorragender Dirigent und zwei humorvolle Moderatoren: Das waren die Zutaten für ein außergewöhnliches und mitreißendes Konzert der Stadtkapelle Freising, das am Samstagabend mit einem schwungvollen "Gruß aus Böhmen" in der Luitpoldhalle begann.

Zur Einstimmung hatte zuvor das Jugendblasorchester unter der Leitung von Beate Kittsteiner mit "Summertime" und "I will survive", (voc. Anna Buchmeier), gezeigt, dass sich das Orchester um den Nachwuchs keine Sorgen machen muss. Passend zur Stimmung in der voll besetzten Luitpoldhalle gab der Nachwuchs dann noch als Zugabe "Oh happy days" aus dem Musical "Sister act" zum Besten.

Im vergangenen Jahr seien 13 neue Mitglieder zur Stadtkapelle, die zur Musikschule Freising gehört, dazu gekommen, berichtete Moderator und Trompeter Bartek Albinski. Damit ist das Orchester auf die beeindruckende Größe von 55 Bläsern und fünf Schlagzeugern angewachsen. Dirigent Jürgen Wüst führte diesen kraftvollen Klangkörper wie gewohnt dynamisch und voller Elan durch ein weiteres Militärmusikstück, die "Böhmische Liebe".

Die Saxofonistin und Moderatorin Sophia Meier berichtete zwischen den Stücken, dass der Chefdirigent des Polizeiorchesters Bayern, Johann Mösenbichler, mit den Freisinger geprobt und die Instrumentengruppen neu platziert habe, so dass der Klang jetzt noch besser zur Geltung komme.

Der Landtagsabgeordnete Florian Herrmann hatte diese besonderen Proben möglich gemacht. Weiter ging es im Programm mit immer schnelleren, schwungvolleren Stücken, wie der "Katharinen Polka". Ein Wunder, dass den jungen Trompetern dabei nicht die Luft ausging. Ein Höhepunkt des Abends war sicher der "Wilhelm Tell Galopp" von Gioachino Rossini. Dabei seien die Hände des Schlagzeugers Konstantin Schlüter am Vibrafon schneller als die Bläser, kündigte Sophia Meier das Stück an.

Sie hatte nicht zu viel versprochen, in rasendem Galopp flogen die Schlägel über die Platten, die Bläser folgten mit unglaublich schnellen Läufen. Ganz klar, dass das Publikum begeistert war und diesen Galopp mit "Bravo"-Rufen belohnte. Natürlich durfte bei einem Blasmusikkonzert ein Stück von Johann Strauss nicht fehlen. Das "Perpetuum Mobile" leitete zur Pause über. Während des Spiels, zu dem Jürgen Wüst immer temperamentvoller vor dem Orchester tanzte und dirigierte, verließen die Musiker einer nach dem anderen die Bühne, denn eigentlich ist ein "Perpetuum Mobile" nie zu Ende.

Wären sie nicht von der Bühne gegangen, hätten sie ewig weiter spielen müssen. Nach der Pause hielt das Programm für die Zuhörer bekannte Filmkompositionen und Ohrwürmer bereit, mit denen das Orchester seine ganze Vielfalt zum Besten gab. Mit dem Stück "Ross Roy" beschreibe der Komponist Jacob de Haan seine Schulzeit mit all ihren Höhen und Tiefen, schilderte die Moderatorin. Musikalisch setzte die Stadtkapelle mit ihrer Bandbreite und Klangfülle die Ideen des Komponisten gekonnt um, die Zuschauer belohnten nach jedem Stück die Musiker mit kräftigem Applaus.

© SZ vom 08.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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