Freisinger Stadtcafe:Immer noch optimistisch

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Anja Duppelfeld und Klaus Thermer haben noch Hoffnung

Für die meisten Gastronomen war 2020 ein schwieriges, für einige sogar ein katastrophales Jahr. Die Bilanz von Anja Duppelfeld, gemeinsam mit Klaus Thermer Pächterin des Lindenkeller-Areals, fällt trotz vieler Absagen, wechselnder Auflagen und Zwangspausen nicht ganz so schlecht aus: Dank des Biergartenbetriebs im Sommer seien sie "mit einem blauen Auge davongekommen", sagt sie. Der Winter sei allerdings "gruselig".

Die beiden betreiben aber nicht nur das Freisinger Stadtcafé, sondern bewirten mit ihrem Catering-Service normalerweise auch Besucher in der Allianz-Arena, im Augsburger Stadion, im Münchner Olympiastadion und auf Festivals. In den stärksten Monaten beschäftigten sie zwischen 120 und 150 Aushilfskräfte, überwiegend Schüler und Studierende, schildert Duppelfeld. Doch der ganze Event-Bereich brach 2020 weg. Sie versuchten, den Kontakt zu halten, sagt Anja Duppelfeld. Wie groß das Team letztlich noch sein wird, wenn Großveranstaltungen wieder möglich sind, weiß sie nicht. "Ich bin gespannt, wo wir das Personal dann her bekommen." Festangestellte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien derzeit in Kurzarbeit. Einige hätten im Frühjahr in den Hopfengärten geholfen. Zum Team zählten viele Mütter, die durch Home-Schooling gefordert seien.

Trotz der Probleme hat Anja Duppelfeld ihren Optimismus nicht verloren. "Wir schaffen das schon irgendwie", sagt sie und hofft auf einen schönen Sommer 2021 - und darauf, dass man möglichst bald wieder draußen sitzen kann. Denn ein Trend war in den vergangenen Monaten zu beobachten: Viele Leute mieden wegen Corona geschlossene Räume, um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Selbst bei Regen hätten sie noch mit Schirm im Biergarten bedient, erzählt die Wirtin. Leid tun ihr Kollegen, die über keinen Außenbereich verfügen. Auch Positives zieht Duppelfeld aus der schwierigen Zeit: Diese habe das Team zusammengeschweißt, erzählt sie. "Das ist fast das schönste Geschenk." Auch viele Gäste hielten über E-Mail Kontakt.

© SZ vom 29.12.2020 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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