Freisinger Musicalsommer:Ungemein leidenschaftlich

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Die Proben für das Musical um den heiligen Korbinian laufen laut Intendant Norbert Huber gut. Er arbeitet gern mit Laiendarstellern aus der Region, weil sie so motiviert sind.

Von Maika Schmitt, Freising

Erst eine Feuerhex, nun also der Stadtpatron. Im Freisinger Musicalsommer bekommen die Zuschauer in diesem Jahr die Geschichte des heiligen Korbinian erzählt. Dieser war Ende des siebten Jahrhunderts in Frankreich geboren und schließlich zum Freisinger Bischof ernannt worden. Um ihn ranken sich viele Legenden, die auch im Musical aufgegriffen werden. In der Geschichte von Stephan Schwarz geht es um den Lebensweg des Heiligen, der voller Intrigen ist, und natürlich um die Begegnung mit einem Bären. "Vergeben und verzeihen" sei die zentrale Botschaft des Stückes, heißt es auf der Veranstaltungshomepage.

Die Musik für die Geschichte liefert der Komponist Johannes Rothenaicher. Sein Abitur legte der Musiker am Camerloher-Gymnasium in Freising ab und studierte anschließend an der Hochschule für Musik und Theater in München. Das kreative Quartett vervollständigen Intendant Norbert Huber und Regisseur Maximilian Widmann, der schon 2014 die Feuerhex inszenierte. In Freising kennt sich der ausgebildete Musicaldarsteller inzwischen gut aus. Gemeinsam mit dem Gospelchor Freysing Larks brachte er 2010 das Musical "Joseph and the Amazing Technicolor Dreamcoat" auf die Bühne, weitere Projekte folgten.

Schon damals entstand auch die Zusammenarbeit mit Norbert Huber. Der Musiklehrer ist gleichzeitig Chorleiter der Freysing Larks und jetzt drei Monate vor der Uraufführung von "Korbinian" schwer beschäftigt. Doch die Proben laufen "sehr gut", wie er betont. Viele der Mitwirkenden seien Laiendarsteller aus Freising und Umgebung. Es sei wichtig, den eigenen Nachwuchs zu fördern und Schauspieler aus der Region einsetzen zu können. "Nach acht Jahren, in denen wir schon vier solcher Großprojekte gemacht haben, hat sich natürlich eine gewisse Routine eingestellt", berichtete Huber "Trotzdem merkt man gerade den Laienschauspielern noch eine ungemeine Leidenschaft an". Auch zwei Schauspieler des Residenztheaters in München gehören dem Ensemble an. Die Anwesenheit der Profis motiviere auch den Rest des Teams und sei für die Zuschauer ein besonderes Highlight.

Warum aber gerade ein Musical? Diese Darstellungsform zeichnet sich besonders durch eingängige Musik und opulente Kulissen aus. Mit der Mischung aus Schauspiel und Gesang könnten alle Sinne angesprochen werden, sie sei für Alt und Jung ein großes Erlebnis. Gerade die Geschichte um den Stadtpatron Korbinian dürfte für viele Freisinger interessant sein.

Vor kurzem hat der Vorverkauf begonnen und bereits in den ersten Tagen wurden 1500 Karten verkauft, das ist ein Drittel der vorhandenen Tickets. Aufgeführt wird das Musical dann täglich zwischen dem 21. und dem 27. Juli auf dem Freisinger Marienplatz. Das ist auch der Grund warum die Tickets höchstens 25 Euro kosten dürfen, denn die Vorgabe von Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher war, dass der Marienplatz für jeden bezahlbar bleibe. Das Musical ist für alle Freisinger gedacht.

Und auch abseits der Korbinian-Aufführungen ist für Unterhaltung gesorgt. Während der Juliwoche wird ein Mittelaltermarkt stattfinden - "schön und charmant", verspricht Huber. Auf einer kleinen Bühne wird es außerdem täglich Aufführungen verschiedener Freisinger Schulen geben, die auch den Mittelaltermarkt gestalten.

Schief gehen kann jetzt fast nichts mehr - außer das Wetter macht den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung. Bei der Feuerhex musste eine Aufführung um eine Stunde verschoben werden. "Für die Darsteller ist ein Musical so schon eine extreme Herausforderung", erzählt Huber, "man muss sich auf seine Stimme konzentrieren, während um einen herum getanzt und geschauspielert wird. Bei schlechtem Wetter ist es natürlich doppelt anstrengend".

Trotzdem wird jede Aufführung auch stattfinden, das ist sicher, wie die Organisatoren betonen. Und die Freisinger können sich auf "große Chorauftritte, unter die Haut gehende Soloparts und mitreißende Tanzszenen" freuen.

© SZ vom 21.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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