Freisinger Kinderschutzbund:Förderung junger Flüchtlinge

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Der Verein startet eine offene Gruppe für Minderjährige

Eine offene Gruppe, in der unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreut werden, ist ein neues Projekt unter dem Dach des Kinderschutzbundes Freising. "Es ist eine sehr schöne Geschichte. Wir freuen uns, mitwirken zu können", sagte Vorsitzende Eva Bönig bei der Jahreshauptversammlung am Montag. Sponsoren für das von den beiden Freisingerinnen Sabine Langner-Beyer und Steffi Gölz entwickelte Projekt wurden bereits gefunden. Die jugendlichen Flüchtlinge sollen gefördert werden, ihnen soll eine Teilhabe in ihrer neuen Heimat ermöglicht werden. So laufen seit Anfang des Jahres bereits Deutschkurse, im Haus der Begegnung wird gemeinsam gekocht und gerade werde eine offene Werkstatt eingerichtet, berichtete Bönig. Geplant seien zudem Übungsstunden für Verkehrserziehung und ein Theaterworkshop im Schafhof.

Im vergangenen haben sich die Aufgaben des Kinderschutzbundes nicht groß verändert: "2015 war für uns normales Jahr", berichtete Bönig. Allerdings habe sich gezeigt, wie sehr sich auch im Landkreis die soziale Schieflage immer weiter verschärfe. Die Situation auf dem Wohnungsmarkt werde immer brisanter, der Markt sei leergefegt. Das sei - gerade für Alleinerziehende und Familien in Trennungssituationen - sehr problematisch.

Eine der Hauptaufgaben des Kinderschutzbundes war 2015 der begleitete Umgang in Trennungs- oder Scheidungssituationen. Der Bereich sei im vergangenen Jahr erneut stark angewachsen: 2015 betreute der Kinderschutzbund 54 Familien, im Vorjahr waren es noch etwa 40 gewesen. "Es gibt mittlerweile sehr viele Familien, die in höchst strittigen Konfliktfällen zu uns kommen, sagte Bönig. Der Kinderschutzbund übernehme diese Leistung für das Landratsamt, dieses erhöhte für die Begleitung ihren Zuschuss.

Allerdings sank 2015 erneut das Spendenaufkommen: Waren es 2012 noch knapp 20 000 Euro gewesen, die dem Kinderschutzbund gespendet wurden, so waren es im vergangenen Jahr nur noch etwa 7000 Euro. Der Rückgang sei erklärbar, sagte Bönig. Es gebe immer mehr bedürftige Menschen, die Spenden würden immer stärker gesplittet. Da die Ausgaben des Kinderschutzbundes aber immer weiter ansteigen, hoffe man für 2016 auf wieder mehr Spenden.

CleverKids, ein Angebot des Kinderschutzbundes, bei dem sozial benachteiligte Kinder kostenlos Nachhilfestunden erhalten, lief 2015 sehr gut. Zwei Plätze sind derzeit noch in Lerchenfeld frei. Und auch die Kleiderkammer wurde stark frequentiert - gerade Babybekleidung war ein "Durchlaufposten". Erfreulich sei, dass bei der jüngsten Weihnachts- und Spendenaktion viele Kinderwünsche erfüllt werden konnten, sagte Bönig.

Für ihre 30-jährige Zugehörigkeit im Kinderschutzbund Freising wurde bei der Jahreshauptversammlung Heidi Dillkofer, die unter anderem das Projekt CleverKids mit ins Leben rief, geehrt.

© SZ vom 27.01.2016 / regu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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