Freisinger Boulefreunde:Das Schweinchen fest im Blick

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Gelungene Premiere: Neben dem Lindenkeller-Biergarten haben Freisings Boule-Freunde ein geeignetes Spielfeld erhalten. Am Donnerstag ist es offiziell eröffnet worden. (Foto: Marco Einfeldt)

Boule-Spieler in Freising haben einen festen Treffpunkt: Neben dem Lindenkeller-Biergarten ist eine kleine Anlage eröffnet worden. Spiel-Sets können im Lokal ausgeliehen werden.

Von Rosanna Wegenstein, Freising

Ein paar Meter bevor der Gastgarten des Lindenkeller-Stadtcafés beginnt, führen nun links drei schmale Stufen zu einem kleinen Schotterplatz hinauf. Über ihn ist eine Kette mit Lampions gespannt und rundherum wird er von Bäumen geschützt. Doch das Sonnenlicht kämpfte sich noch ein wenig durch sie hindurch, als die neue Boule-Anlage in Freising am Donnerstagabend eröffnet wurde.

Schon vor dem offiziellen Beginn fand ein erstes Spiel auf dem Platz statt. Welche Farbe sollte die kleine Kugel haben? Gelb, grün oder pink? Die Wahl fiel schließlich auf die pinke. "Beim Boule-Spielen heißt sie Schweinchen", erklärten die Spieler, ehe sich die geladenen Gäste dabei versuchten, die größeren silbernen Kugeln so nahe wie möglich an sie heranzuwerfen. Unter ihnen waren die Bürgermeister Eva Bönig (Grüne) und Hans Hölzl (Freisinger Mitte) sowie die Stadträte Susanne Günther (Grüne) und Helmut Weinzierl (SPD), außerdem Richard Bader, Vertreter der "Boule-Freunde".

Das erste Spiel bestreiten die Boulefreunde und Lokalpolitiker

Der erste Versuch glückte gut, die kleine Kugel war zum Schluss fast nicht mehr zu sehen. Vermutlich war es nicht nur Anfängerglück. Eva Bönig erzählte später in ihrer Ansprache, dass sie eine italienische Version des Spiels zuletzt vor 20 Jahren in der Toskana ausprobiert hatte. Boule habe eine lange Tradition: In abgewandelter Form habe es schon im Jahre 460 vor Christus, zur Zeit von Hippokrates, existiert. Im Zuge der ersten großen Weltausstellung 1900 wurde das Spiel dann besonders in Frankreich bekannt, wie sie erklärte. Richard Bader spielt es schon seit 26 Jahren. Auch auf dem Areal des Lindenkellers, wo er mit den "Boule-Freunden" schon viele Wirtswechsel erlebt hat. Die jetzigen Betreiber Klaus Thermer und Anja Duppelfeld waren für den Aufbau der Boule-Anlage eine große Unterstützung, wie er betonte. Sie stellen auch zwei Boule-Sets zur Verfügung, die man jederzeit bei ihnen ausleihen kann.

Die Idee für eine solche Anlage hatte Bader, wie er erzählte, mit Helmut Weinzierl nach einem gemeinsamen Handballspiel, als sie feststellten, dass auch aufgrund der vielen Tische im Gastgarten des Lindenkellers die freien Spielflächen immer weniger geworden waren. "Ich bin froh, dass die Umsetzung so schnell und gut verlief", sagte Weinzierl und fügte hinzu, dass dies ein gutes Beispiel für eine gelungene Zusammenarbeit zwischen Stadtrat und Verwaltung sei. Der Aspekt des Zusammenkommens soll auf der neuen Anlage im Mittelpunkt stehen. Jeder und jede sei eingeladen, mit oder ohne Erfahrung und egal aus welcher Altersgruppe. Weinzierl betonte, dass Boule nicht nur etwas für "harte Sportler", sondern auch etwas für Menschen mit Taschen sei, die gerade dort vorbeikommen. Er verwies dabei auf die Haken, an denen man diese aufhängen könne. Sie sind an den kleinen Holztischen angebracht, die die Anlage umgeben.

Beim "Hoch-Porte" geht es wilder zu

Dass es für jene, die das Risiko mögen, auch etwas wilder zugehen kann, fügte Wolfgang Prüfer hinzu, ebenfalls ein erfahrener Boule-Spieler. Es gebe auch die Version des "Hoch-Porte", bei der man die Kugeln aufgrund von mehr Unebenheiten und Hindernissen auf dem Spielfeld nicht von unten, sondern von oben in einem hohen Bogen werfen müsse.

Auf der gepflegten neuen Anlage beim Lindenkeller ist dies noch nicht notwendig. "Jetzt müssen nur noch andere Leute kommen, dann wird von früh bis spät etwas los sein", sagte Helmut Weinzierl bei der Eröffnung.

© SZ vom 31.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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