Freisinger Asamchor:Bewährungsprobe

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Wenn der Freisinger Asamchor unter seinem neuen Leiter Maximilian Betz probt, ist bei allen Beteiligten höchste Konzentration gefragt. (Foto: Lukas Barth)

Mit dem Oratorium "Elias" präsentiert Maximilian Betz als neuer Leiter des Ensembles sein erstes größeres Konzert. Der 35-Jährige legt viel Wert auf Disziplin und Genauigkeit.

Von Laura Dahmer, Freising

Es soll seine tosende Premiere werden, das erste größere Konzert mit dem Freisinger Asamchor: Am kommenden Samstag, 12. Oktober, führt Chorleiter Maximilian Betz mit seiner Gruppe den "Elias" auf, ein Oratorium nach den Worten des Alten Testaments von Felix Mendelssohn Bartholdy. Vor gut einem Jahr hat Betz den Asamchor übernommen, neben dem Sommerkonzert im vergangenen Jahr ist es die zweite Aufführung überhaupt unter seiner Federführung.

Dabei ist Maximilian Betz musikalisch alles andere als ein unbeschriebenes Blatt: Der gebürtige Oberpfälzer durchlief die harte Schule am Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen und ist seit 2013 Chordirektor und Organist in der Pfarrei St. Andreas in Eching. "Bei den Domspatzen habe ich meine Liebe zur Musik entdeckt, besonders die Kirchenmusik hat mich geprägt", sagt der 35-Jährige. Nach dem Abitur ging Betz nach München und studierte dort katholische Kirchenmusik mit Schwerpunkt Chorleitung an der Hochschule für Musik und Theater in München. "Danach war ich ein halbes Jahr lang Organist an der Stiftspfarrkirche in Altötting", erzählt Betz. Schnell sei ihm das aber zu klein und zu engstirnig geworden, der Chorleiter habe seine Kreativität dort nicht richtig ausleben können. Es verschlug ihn nach Eching. Aber auch neben seinem Beruf ist die Musik nicht wegzudenken aus Betz Leben: Er leitet neben dem Asamchor auch Passero, ein Vokalensemble aus zwölf ehemaligen Domspatzen. Er ist Gründer und Leiter des Vokalensembles Il concerto vocale, das aus professionellen Sängerinnen und Sängerin besteht. Als Dirigent arbeitete er mit dem renommierten Barockorchester La Banda und dem Barockorchester Concerto München zusammen. Betz spielte Konzerte im Passauer Dom, in der Hedwigskathedrale Berlin, in der Augustinerkirche Würzburg, an der Papst-Benedikt-Orgel der Alten Kapelle Regensburg, in der Jesuitenkirche in Wien und in der Philharmonie München.

Trotzdem: Als Betz die Stelle des Chorleiters in Freising übernahm, trat er in große Fußstapfen. "Gunther Bennrich hat den Asamchor 15 Jahre lang geführt und tolle Projekte iniziiert. Seine h-Moll-Messe von Bach war ein grandioser Abschluss", sagt Betz. Nichtsdestotrotz weht unter ihm jetzt ein anderer Wind. "Jeder Chorleiter hat eine eigene Art zu proben. Ich mache es mit der, die ich bei den Domspatzen gelernt habe." Das heißt: Mit Disziplin, Genauigkeit und starkem Augenmerk auf Stimmbildung und einen homogenen Chorklang. "Ich habe da schon meine eigene Handschrift", so Betz. Für den Chor, in dem viele schon seit Jahren singen, sei das sicher eine Umgewöhnung gewesen. "Aber sie machen das gut. Es ist ein qualitativ sehr guter Laienchor und ich habe das Gefühl, wir ziehen alle an einem Strang."

Anders ließe sich so ein großes Projekt wie der Elias von Mendelssohn wohl auch nicht umsetzen. Seit September vergangenen Jahres proben Betz und der Asamchor darauf hin. Das Oratorium besteht aus vielen, anspruchsvollen Liedern. "Wir haben uns gemeinsam für den Elias entschieden. Langsam merkt man, dass es die Leuten in der Probe richtig mitreißt. Der Funke springt über", sagt der Chorleiter. Mit Sabine Lahm, Vera Bitter, Sebastian Köchig und Nils Stäfe seien gute Solisten dabei. "Wir wollen die Geschichte von Elias erzählen, die Sprache rüberbringen, es soll spritzig und lebendig werden." Angela Sutor unterstützt den Asamchor an der Orgel, als Orchester ist das Seraphin-Ensemble aus München dabei.

Das Konzert findet am Samstag, 12. Oktober, in der St.-Georgs-Kirche in Freising statt. Beginn ist um 19 Uhr, Karten gibt es bei der Touristinfo Freising.

© SZ vom 10.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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