Freisinger Altstadt:Untersuchungen für Wärmenetz

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Stadtwerke-Chef Voigt legt Zwischenbericht vor

Von Peter Becker, Freising

Die Untersuchungen, auf welche Weise die Freisinger Altstadt an ein Wärmenetz angeschlossen werden soll, laufen noch. Unterdessen hat Andreas Voigt, Geschäftsführer der Stadtwerke, im Planungsausschuss des Stadtrats einen Zwischenbericht vorgelegt. Darin berichtete er über den Rücklauf einer Aktion, bei der die Stadtwerke 110 Hausbesitzer in der Altstadt anschrieben und über Vorteile eines Anschlusses an das Wärmenetz informierten. Immerhin 40 Adressaten hätten geantwortet, sagte Voigt. In naher Zukunft wollen die Stadtwerke detaillierte Gespräche mit den Hausbesitzern führen.

Ziel ist es, im Innenstadtbereich eine nachhaltige und zukunftsfähige Wärmeversorgung zu bieten. Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen soll reduziert und die Versorgungssicherheit erhöht werden. Beides stellt in dem Stadtteil mit dem höchsten Energiebedarf pro Fläche bisher ein Problem dar. Warmwasserbereitung und Heizung funktionieren fast vollständig auf Basis von fossilen Energieträgern. Ohne Wärmenetz ist dies kaum zu ändern, denn die Auflagen des Denkmal- und Ensembleschutzes verbieten Solaranlagen und Wärmedämmung an den Außenfassaden weitgehend. Anders wäre dies beim Wärmenetz. Das heiße Wasser zur Versorgung des Netzes könnte aus unterschiedlichen Wärmequellen gewonnen oder erzeugt werden, aus Kraft-Wärme-Kopplung und erneuerbaren Energiequellen. Die Wärme würde über gut gedämmte, unterirdisch verlegte Leitungen zu den Gebäuden und Einrichtungen verteilt. In den Häusern gäbe es anstelle einer Heizanlage eine kleine Übergabestation, welche die Wärme in das Heizungs- und Warmwassersystem übertrage. Zur Debatte stehen der Bau eines Blockheizkraftwerks oder der Anschluss an das bestehende Wärmenetz in Freising. Das könnte über die Amtsgerichtsgasse geschehen. Wärmelieferant wäre dann das Zollinger Heizkraftwerk, wogegen einige Stadträte Bedenken haben.

Mögliche Abzweige von der Hauptstraße, in deren Untergrund die Rohre verschwinden sollen, wären Bahnhofstraße, Marienplatz, General-von-Nagel-Straße und Heiliggeistgasse. Zu einer Versorgung des Dombergs seien schon Vorstöße gemacht worden, berichtete Voigt. Doch das Erzbistum will beispielsweise das Diözesanmuseum über eine Wärmepumpe versorgen. Letzteres befremdet Ulrich Vogl (ÖDP). Wärmepumpen liefen auch über Strom. Deshalb sei das nicht der Weisheit letzter Schluss. Voigt gab indes zu bedenken, dass die Erschließung des Dombergs mit den Leitungen keine "triviale" Angelegenheit sei. Und schließlich kann die Stadt niemanden zwingen, sich an das Wärmenetz anzuschließen.

© SZ vom 17.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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