Freising:Zahl der Schuldner steigt

Immer mehr Menschen nehmen die Beratung der Caritas in Anspruch

Die Schuldnerberatung im Bereich der Sozialen Beratung bei der Caritas Freising habe im vergangenen Jahr weiterhin "geboomt", sagte Fachdienstleiter Günter Miß bei der Vorstellung des Jahresberichts 2014. Insgesamt 1660 Menschen suchten im vergangenen Jahr Hilfe bei den Sozialen Diensten: 985 Klienten wurden persönlich beraten - fast die Hälfte, nämlich 413 Menschen, in der Schuldner- und Insolvenzberatung. Eine Trennung oder Scheidung, Arbeitslosigkeit sowie die hohen Lebenshaltungskosten im Landkreis seien häufig Gründe, dass Zahlungsverpflichtungen nicht mehr erfüllt werden könnten, sagte Miß. Als Hauptauslöser für die Verschuldung würden die Betroffenen selbst Niedrigeinkommen und Probleme bei der Budgeteinteilung nennen.

Im vergangenen Jahr sei die Zahl der ehemaligen Selbständigen in der Schuldnerberatung stark angestiegen, berichtete Miß. Diese hätten bei drohender Arbeitslosigkeit den Schritt in die Selbständigkeit gewagt, ohne aber die notwendigen Buchhaltungs- und Steuerkenntnisse zu besitzen. "Diese Versuche der Pseudo-Selbständigkeit führen vermehrt zur Verschuldung."

Mit dem Präventionsangebot "Ich kenn mich aus" werde versucht, Menschen aller Altersgruppen einen reflektierten Umgang mit Geld und Konsumwünschen beizubringen. Im vergangenen Jahr nahmen beispielsweise 175 Berufsschüler am Angebot "Was kostet die Welt", bei dem eine realitätsnahe Haushaltsplanung vermittelt wird, teil. Seit 2011 bietet die Caritas zudem eine Onlineberatung an, bei der Betroffene anonym und kostenlos Kontakt zur Schuldnerberatung aufnehmen können.

© SZ vom 09.04.2015 / regu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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