Der Freizeitverein "Müller-Gang" aus Freising hat am Samstag sein 35-jähriges Bestehen als eingetragener Verein gefeiert. Entstanden ist die Gruppe schon Ende der 1970er Jahre. Bereits 1980 gab es den Verein dann mit einer kleinen Satzung und unter dem gleichen Namen. Im Vereinsregister war er noch nicht eingetragen. Die Müller-Gang macht das Beste daraus, sie organisiert an beiden Jahrestagen Jubiläumsveranstaltungen. Im nächsten Jahr feiert man deshalb also schon das 40-jährige Bestehen.
Der Namensgeber Norbert Müller und der heutige Kassier des Vereins, Stephan Thalhammer, waren schon im Kindergarten befreundet. Beide kommen aus der Eichenfeldsiedlung in Freising und dort veranstalteten sie schon vor über 40 Jahren die ersten Feiern und Freundschaftstreffen im Sportheim Eichenfeld. "Wir waren ein wilder Haufen", erzählt Thalhammer. Geprägt von der Musik aus der damaligen Zeit, wie die der Spider Murphy Gang, wurde aus ein paar Freunden schließlich die "Müller Gang", erklärt er weiter. "Früher haben wir noch alle per Post zu den Feiern eingeladen", erzählt Talhammer und betont, dass die heutige Kommunikation über die elektronischen Medien nicht unbedingt zielführender sei.
Um der Gruppe einen Rahmen zu geben, wurde der Verein im April 1984 schließlich in das Vereinsregister eingetragen. Seitdem organisiert die "Müller Gang" Vereinsausflüge, Zeltlager, Grillfeste, Tanzveranstaltungen, gemütliche Abende am Lagerfeuer und vieles mehr. Wichtig ist dem Verein dabei immer die musikalische Begleitung. "Das sorgt für Stimmung", sagt Thalhammer und betont, dass viele der Mitglieder selbst sehr musikalisch seien und am Lagerfeuer immer für die ein oder ander Einlage sorgen würden. Als einen weiteren wichtigen Grundsatz der "Müller Gang" nennt er den Gedanken, auch Menschen mitzunehmen, die es nicht so leicht im Leben haben. "Das war für uns schon immer wichtig."
"Früher konnte man einfach Zelten gehen, heute ist man nicht mehr ganz so frei"
Stephan Thalhammer erklärt, dass es heute nicht mehr so einfach sei, einen Verein zu führen. Vor allem die Bürokratie und Neuheiten, wie die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), verunsichern mit ihrem Umfang und der Komplexität die meisten Vereine. Dazu sagt er: "Man hat immer Angst, einen Fehler zu machen." Das ist der Grund, warum momentan keine offizielle Website existiert. Auch bei der Organisation von Ausflügen habe sich viel geändert. "Früher konnte man beispielsweise einfach Zelten gehen, ohne Probleme zu bekommen. Heute muss man dafür ein Grundstück organisieren, auf dem es erlaubt ist. Da ist man einfach nicht mehr ganz so frei", sagt er sehnsüchtig.
Aktuell zählt der Verein 25 feste Mitglieder, die sich an der Organisation von Freizeitaktivitäten beteiligen. Darunter befinden sich Freunde und Bekannte, die schon seit vielen Jahren mit dabei sind, aber auch einige neue Mitglieder sind beigetreten. Die neu gewählten Vorstände sind Hans Besner, Robert Führer und Andreas Ostermeier. Der Verein will einen Ausgleich für das eher bescheidene Freizeitangebot in Freising schaffen, sagt Thalhammer und betont: "Es gibt in Freising nicht viel, wo man als Verein hingehen kann, das ist problematisch." Darin sieht er auch die Daseinsberechtigung von Freizeitvereinen und wünscht sich, dass die nächste Generation den Verein und die damit verbundenen Traditionen weiterführt.
