Freising:"Uferlos"-Festival ist gerettet

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"Wir haben die Kuh vom Eis": Oberbürgermeister Thalhammer ist erleichtert: Das Kulturfestival "Uferlos" ist gerettet - dank einiger neuer Regelungen.

Sabina Dannoura

"Wir haben die Kuh vom Eis", sagt Oberbürgermeister Dieter Thalhammer. Erich Irlstorfer als zuständiger Referent im Stadtrat ist "hochzufrieden" - und Michi Kasper von der Farmlands GbR beteuert: "Ich bin echt happy." Für die Fortsetzung des Kulturfestivals "Uferlos" haben Stadt und Veranstalter eine Lösung gefunden, die von allen Beteiligten gelobt wird.

Das Uferlos-Festival ist gerettet. (Im Bild: Konzert der Band LaBrassBanda in der Luitpoldhalle) (Foto: Renate Schmidt)

So wird Farmlands künftig nur mehr einen Sockelbetrag von 7000 Euro für die Platzmiete bezahlen müssen, dazu wird die Stadt am Getränkeumsatz beteiligt. Freising wird außerdem als Sponsor geführt, das Stadt-Logo wird auf allen Werbemitteln und Plakaten zu sehen sein.

Diese Regelung haben die Stadträte am Montag in einer internen Sitzung des Hauptausschusses beschlossen - "mit ordentlicher Mehrheit", unterstreicht Irlstorfer die Zustimmung zu der Lösung in dem Gremium. Der Vorschlag war erst kurzfristig von den Festival-Managern Michi Kasper und Vipo Maat vorgelegt worden. "Es gab 100 Ideen von allen Seiten. Wenn das so weiter gegangen wäre, dann hätte es auch im Oktober noch keine Einigung gegeben", erläutert Kasper den Vorstoß, der vor der Sitzung mit OB Thalhammer abgesprochen gewesen sei.

In diesem Jahr hatte die Stadt 20.000 Euro Pacht verlangt, im nächsten Jahr sollte der Obolus sogar auf 25.000 Euro steigen. Gleichzeitig haben die Veranstalter heuer mehr als 20.000 Euro Miese eingefahren - Regen und Kälte hatten ihnen die Bilanz verhagelt. Die noch offene Mietzahlung von 6300 Euro des diesjährigen Festivals hat die Stadt den Betreibern bis zum nächsten Jahr gestundet. Weil unter den bisherigen Voraussetzungen eine Fortsetzung des Festivals schwierig gewesen wäre, hatten Stadträte um Alternativen gerungen.

Finanzreferent Ulrich Vogl (ÖDP) favorisierte eine Kombination aus einer Pacht von 10.000 Euro und Beteiligung am Bierumsatz, Irlstorfer wollte 10.000 Euro und die Bürgerstiftung Freising mit einer Art Eintrittsgebühr bedenken. Zum Zug kam nun der Farmlands-Vorschlag, der einen Fixbetrag von 7000 Euro plus Umsatzbeteiligung vorsieht. In einem schlechten Jahr dürfte die Stadt somit auf insgesamt mindestens 10.000 Euro Pacht kommen, stürmen die Besucher das Festival-Gelände, könnten sich die Einkünfte verdoppeln. Diese Regelung ist laut Irlstorfer "für drei Jahre festgezurrt".

"Ein guter Kompromiss", findet der OB. Ausdrücklich bekennt sich Thalhammer dazu, dass den Veranstaltern kein vergleichbarer Pachtzins wie beim früheren Frühlingsfest von 30.000 bis 35.000 Euro abverlangt werde: "Das ist kein Bierfest, und es geht uns auch nicht um Gewinnerzielung: Wir wollen einen aktiven Beitrag für unsere Jugend leisten", ergreift der OB erstmals öffentlich für die Kulturveranstaltung Partei. Irlstorfer bekundet, er sei zufrieden mit der Lösung, weil diese langfristig angelegt sei und "nachhaltig" sicherstelle, dass sich Uferlos etablieren könne.

Besonders erleichtert ist Michi Kasper. "Ich bin total froh, dass unser Vorschlag so durchgegangen ist. Jetzt haben wir die Chance, von unserem Minus runterzukommen." Farmlands habe der Stadt auch "total gerne" angeboten, sie in die Werbekampagne für das Festival künftig einzubeziehen. Nachdem die Hängepartie beendet ist, muss sich Kasper mit den Vorbereitungen für das Uferlos 2011 sputen: "Die laufen ab jetzt", sagt Kasper, "ich schreibe noch heute Künstler-Agenturen an".

© SZ vom 29.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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