Freising:Ohrenbetäubender Knall

Fensterscheiben wackeln, am Kirchturm bröckelt der Putz: Ein ohrenbetäubender Knall jagt den Bürgern im Landkreis Freising einen Schrecken ein. Viele vermuten eine Explosion, doch die Polizei gibt Entwarnung.

Ein lauter, doppelter Knall hat am Samstag vielen Bürgern im Landkreis einen gehörigen Schrecken eingejagt. Fensterscheiben wackelten, in einem Freisinger Wohnhaus löste sich sogar eine Fliese von der Wand, am Kirchturm von St. Georg bröckelte der Putz.

Der Lärm war in Freising, Erding, in der Stadt München und sogar im Chiemgau zu hören. Manche glaubten an eine Gasexplosion in einem Wohnhaus, andere vermuteten eine Detonation in einer Biogasanlage. Bei der Freisinger Polizei gingen mehrere Anrufe besorgter Bürger ein, einige wählten gleich die Notrufnummer.

Ein Sprecher der Polizei gab jedoch Entwarnung: Es gab keine Explosion im Landkreis - Übeltäter waren die Piloten zweier Kampfjets der Bundeswehr. Sie waren nach Angaben des Bayerischen Rundfunks mit ihren Eurofightern in Neuburg an der Donau gestartet. Gegen 16 Uhr durchbrachen sie auf einem Übungsflug über den Landkreisen Freising und Erding in zehn Kilometern Höhe die Schallmauer und verursachten damit einen Knall von etwa 120 Dezibel.

In einem Internetforum, in dem etliche Bürger über die Ursache spekulierten und dabei sogar die Explosion eines Munitionsdepots in Betracht zogen, schrieb ein Anwohner des Fliegerhorstes Erding: "Wir dachten wirklich, uns fliegt gleich was um die Ohren." In einem nicht ganz ernst gemeinten Beitrag wurde auch ein Ufo als Verursacher in Erwägung gezogen.

Für die Piloten kann der Flug ein Nachspiel haben, das Durchbrechen der Schallmauer ist aus Lärmschutzgründen auf Überlandflügen längst verboten.

© SZ vom 22.08.2011/ tdr/psc/afis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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