Freising muss nachlegen :Thema verfehlt

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Planung für Isarsteg-Süd muss noch einmal überarbeitet werden

Eigentlich sollte es ein großer Schritt weiter Richtung Isarsteg-Süd werden. Stattdessen erteilte der Planungsausschuss der Stadt Freising am Mittwoch jetzt noch einmal den selben Auftrag, den er schon am 12. Dezember 2018 erteilt hatte - und plant jetzt einen Ortstermin.

Bereits vergangenes Jahr hatten sich die Stadträte drei Varianten für den Verlauf des Isarstegs-Süd angeschaut und sich für die südlichste beim Seilerbrückl entschieden. Grund dafür war unter anderem, dass es dort bereits einen Forstweg gibt, der von Lerchenfelder Seite über den Pförreraugraben zur Isar führt. Die Stadträte wollten prüfen lassen, ob sich dieser nutzen ließe und so auf dieser Seite kein neuer Weg entstehen müsste. Denn, und das bemängelte die Stadtverwaltung bereits vergangenes Jahr: Alle drei Optionen stellen einen Eingriff in das FFH-Gebiet dar. Da sich im südlichen Teil auf beiden Isarseiten geschützter Auwald befindet, hatte die Verwaltung damals von der Variante beim Seilerbrückl abgeraten. Im Planungsausschuss hatte man sich trotzdem dafür entschieden und weitere Planungsschritte beauftragt - unter anderem auf die Frage hin, ob und inwiefern sich der Forstweg nutzen ließe.

Dabei allerdings hat die Verwaltung den Forstweg nicht berücksichtigt. Stattdessen riet sie am Mittwoch erneut von dieser Variante ab und wies darauf hin, dass sie bei der Naturschutzbehörde nicht genehmigungsfähig sei. Die Stadträte waren entsprechend verblüfft: "Der politische Auftrag war eigentlich unmissverständlich", sagte Ulrich Vogl (ÖDP). "Wir haben uns seinerzeit für diese Variante entschieden, weil wir davon ausgegangen sind, dass der bestehende Forstweg genutzt wird", meinte Anton Frankl. "Weil dann schneid ich doch keinen einzigen Baum da weg." Manfred Drobny (Grüne) warf ein, dass bei der FFH-Prüfung nicht der einzelne Baum an sich zählt. "Da wird der Nutzen im Verhältnis zum Ausmaß des Eingriffes betrachtet", bemerkte er. Drobny erinnerte daran, dass alle drei Varianten nicht genehmigungsfähig seien.

Frankl schlug vor, sich alle Varianten bei einem Ortstermin anzuschauen, was alle Stadträte und Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher guthießen. Der soll jetzt parallel zu einer erneuten Überprüfung der Isarsteg-Variante beim Seilerbrückl - inklusive Forstweg - stattfinden.

© SZ vom 22.11.2019 / lada - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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