Freising:Kulturgeschichte der Glocke

Lesezeit: 1 min

Das 450 Jahre alte Renaissancegeläut des Mariendoms erklingt am Sonntag zusammen mit der Orgel

Ein reich bebilderter Band zur Kulturgeschichte der Glocke ist soeben im Verlag Friedrich Pustet erschienen: Der Titel lautet: "Glockenland. Bayerns klangvollste Kirchengeläute". Zu den 35 herausragenden Geläuten zählt auch das des Freisinger Doms. Georg Impler, Autor und Redakteur des Bayerischen Rundfunks, hat in Zusammenarbeit mit den Glockenbeauftragten der Bayerischen Diözesen und der Evangelischen Kirche die 35 klangvollsten Kirchengeläute Bayerns ausgewählt und stellt sie in seinem Buch in Bild, Wort und Ton vor - eine Audio-CD mit Aufnahmen der BR-Sendung "Zwölfuhrläuten" liegt bei.

Auch der Freisinger Dom hat es in die Auswahl geschafft. Hier befindet sich das größte, vollständig erhaltene Renaissancegeläute der Welt. Ergänzt wird dies durch die große Korbiniansglocke im Südturm. Dass alle Glocken die Säkularisation und die Weltkriege überstanden haben, grenzt an ein Wunder - im Zweiten Weltkrieg waren sieben davon bereits nach Hamburg zum Einschmelzen gebracht worden, kehrten aber 1947 unversehrt zurück. Aus Anlass des 450-jährigen Bestehens der Renaissanceglocken des Mariendomes sind das Glockengeläut und die große Domorgel beim Domkonzert am Samstag, 25. April, um 20 Uhr im Zusammenklang zu hören. Wolfgang Kiechle und Domorganistin Angelika Sutor werden in ihrem Konzert den Hörern Hilfen zu diesem Hörvergnügen anbieten. Angelika Sutor interpretiert auf der großen Domorgel Werke unter anderem von Bach, Duruflé, Vierne, Reger und Theo Brand mit Motiven, die Wolfgang Kiechle auch auf den Domglocken spielt. Die Glocken klingen so kräftig, dass sie im Innern des Domes gut wahrzunehmen sind. Einige Motive werden auch durch Orgelimprovisationen vorgestellt. Im Dom sind also abwechselnd oder auch gleichzeitig Orgel- und Glockenklänge zu hören, was ein ganz besonderes klangliches Erlebnis sein wird. Die Hörer lernen immer mehr, genau zuzuhören und die unterschiedlichen Melodien der Domglocken zu erfassen. Karten gibt es bei der Touristinfo, 0 81 61/5 44 43 33.

© SZ vom 23.04.2015 / bt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: