Freising 2030:Offen nach allen Richtungen

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Demokratische Zukunftsvisionen: Wie würde sich der Bau einer dritten Startbahn auf Freising im Jahr 2030 auswirken? Bei Workshops können Bürger ihre Sicht einbringen.

Steffen Heinzelmann

Wie würde sich der Bau einer dritten Startbahn am Flughafen auf Freising und den Landkreis auswirken? Welche Folgen hat die geplante Westtangente? Hilfreiche Antworten auf Fragen wie diese erhoffen sich die Volkshochschule Freising (VHS) und das Bayernforum der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) von den Einwohnern der Domstadt und ihrer Nachbargemeinden.

Wie würde sich der Bau einer dritten Startbahn am Flughafen auf Freising und den Landkreis auswirken? In einer Veranstaltungsreihe will die Freisinger VHS zusammen mit dem Bayernforum der Friedrich-Ebert-Stifung (FES) die Sicht der Bürger hören. (Foto: dpa)

In einer Veranstaltungsreihe sollen diese ein realistisches Zukunftsbild von Stadt und Landkreis im Jahre 2030 entwerfen. Die nächsten beiden Diskussionsrunden für interessierte Bürger und Vertreter von Organisationen finden Anfang Oktober und Mitte November in Freising statt.

Das Projekt unter dem verheißungsvollen Namen "Unser Freising im Jahr 2030" hatten VHS und FES Anfang des Jahres begonnen. "Die Zielsetzung ist und war, zusammen mit Bürgern und Initiativen zu diskutieren, wie Freising im Jahr 2030 aussehen könnte und soll", sagte Horst Schmidt vom Bayernforum am Donnerstag im Rathaus.

Weil der Initiator der Tagungsreihe, Helmut Bertig, in diesem Jahr gestorben ist, mussten sich die Veranstalter organisatorisch neu aufstellen. Deshalb sind Schmidt zufolge auch die Ergebnisse des ersten Treffens, bei dem im März Vertreter von Einzelhandel, Verkehrsclub und Flughafen mit Bürgern die derzeitigen Stärken und Schwächen von Stadt und Landkreis ausgelotet hatten, bislang noch nicht ausgewertet.

Nun wird das Projekt verkürzt. Statt im Frühjahr 2011 endet die Reihe bereits in diesem Herbst. Das Ergebnis der drei Workshops soll dann dem Freisinger Oberbürgermeister Dieter Thalhammer (SPD) vorgelegt werden. Als Ergänzung, nicht als Konkurrenz zu Agenda 21 und Innenstadt-Konzeption, wie Schmidt betonte. Ein "Bürgergutachten" nannte Roland Eichmann das ganze. Eichmann berät bereits seit acht Jahren Gemeinden zu städtebaulichen Konzepten und Formen der Bürgerbeteiligung; gemeinsam mit Josef Peis, Referent für gesellschaftspolitische Bildung im Kardinal-Döpfner-Haus, leitet er die Workshops zur Zukunft Freisings.

Die Folgen des demografischen Wandels, Freising als Bildungszentrum, der Bau von Sportstätten - diese Themen sollten mit Blick auf die nächsten 20 Jahre in den Gesprächsrunden diskutiert werden. "Das ist eigentlich eine Einladung zum Spinnen, ohne gleich zu denken: Das geht nicht!", sagte Isolde Wagner von der Freisinger VHS. Am Ende wünschten sie und Schmidt sich allerdings keine Träumereien, sondern umsetzbare Ideen.

"Wir möchten gerne zum Schluss aus dem dritten Workshop gehen und sagen: Mit diesen ein, zwei klaren Szenarien ist in Zukunft zu rechen", sagte auch Eichmann. Im Oktober würden zunächst die wichtigsten Faktoren für Freisings Weiterentwicklung gesucht - und zwar in alle Richtungen offen: "Wir denken über die Zukunft nach - einmal mit der dritten Startbahn, einmal ohne", erklärte Eichmann. Allerdings wollen er und Peis nur moderieren. Seine Ideen und seine Zukunftsvision von Freising verriet er am Donnerstag noch nicht.

"Unser Freising im Jahr 2030", Workshops am 9. Oktober und 19./20. November. Anmeldung unter 08161/49070 oder auf www.vhs-freising.org .

© SZ vom 11.09.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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