Fotografien, Collagen und bildhauerische Arbeiten:Farbexplosion im trüben Herbst

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Das Kunstwerk "Denis und Mesale" von Brigitte Hoppstock. (Foto: Andreas Gebert)

Bei der Jahresausstellung des Vereins Freisinger Mohr zeigen 40 Künstler ein breites Spektrum an Techniken und Motiven

Von Katharina Aurich, Freising

Seit mehr als 20 Jahren zeigen Künstler aus dem Landkreis in der Jahresausstellung des Vereins Freisinger Mohr, womit sie sich beschäftigen. Zu sehen sind heuer die unterschiedlichsten malerischen Techniken, Fotografien, Collagen sowie bildhauerische Arbeiten. Die 40 Künstler wählten eine Fülle an Motiven für ihre 70 abstrakten und gegenständlichen Arbeiten aus.

Das Datum der Vernissage am Freitagabend, 9. November, nahm Freisings Stadträtin Susanne Günther (Bündnis90/Grüne) in ihrer Begrüßung zum Anlass, daran zu erinnern, dass die Nationalsozialisten am 9. November 1938 Galerien schlossen sowie Ausstellungen und Museen plünderten und viele Kunstwerke zerstörten. Diese düstere Zeit deutscher Geschichte mahne uns bis heute, die Freiheit der Kunst zu verteidigen, sie zu schützen und zu fördern. Günther freute sich, dass es in Freising eine Vielzahl an Künstlern gebe, die sich frei entfalteten, wie diese Ausstellung einmal mehr zeige.

Vor allem Themen aus der Natur sind es, die die Künstler zu ihren Werken inspirierten, wie die "Felsen am Strand" in Mischtechnik von Johanna Ernst-Landesberger. Brigitte Deus-Neumann fotografierte Blumenblüten, während Stefanie Ihlefeldt Pfingstrosen und Amaryllis in Acryl unvergänglich machte. Ebenfalls Acrylfarben wählte Christine Schnell für ihr Werk "Verblühte Tulpen." Inge Maerker verwendet Aquarellfarben für zarte Bilder von Blüten und Schwertlilien. Den Frühlingsregen hielt Barbara Birke in ihren Digitalfotos fest, während Liliana Bauer in ihrer Collage vom "Archipel eines Baumlebens" erzählt. Doch auch in die Ferne zog es die Künstler. "Der Untergang Venedigs" nannte Stephan Baum sein Bild in Mischtechnik. Kraftvolle Acrylfarben verwendete Gerd Fanter für sein Bild mit dem Titel "Kilimandscharo", und Gabriele Pfaffelmoser wählte für ihr abstraktes Bild mit dem Titel "Afrika" die Farben Gelb, Rot und Braun.

Nur wenige Künstler malten wie Reinhold Pötsch in Ölfarben. Auf seinem Bild ist eine Frau zu sehen, die sich vom Betrachter abwendet, während der Stoff ihres langen Kleides in unzähligen Falten von ihrem Rücken fließt. Der farbliche Höhepunkt der Ausstellung ist sicher "Color Explosion 3 D" von Marketa Lübben, ein knallroter Kreis auf einer Wiese aus Epeaks in Ölfarbe, eine Farbexplosion für trübe Herbsttage.

Die Ausstellung des Freisinger Mohr ist noch bis Donnerstag, 22. November, im Marstall des Landratsamtes zu sehen. Am Mittwoch, 14. November, präsen- tiert Ingrid Künne um 19 Uhr ihren Bilder-Zyklus "Winterprinter", eine humorvolle und nachdenkliche Auseinandersetzung mit dem Thema Winter. am Sonntag, 18. November, gibt es von 14 bis 17 Uhr ein Kunstcafé.

© SZ vom 12.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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