Forschung und Lehre in Freising:Ein Jahr mit großen Herausforderungen

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Wegen der Pandemie muss der Neujahrsempfang der TU München in Weihenstephan erneut ausfallen. Zumindest in digitaler Form werden aber die Höhepunkte des vergangenen Jahres zusammengefasst

Von Petra Schnirch

Der Neujahrsempfang ist an der TU München (TUM) in Weihenstephan eine schöne Tradition, um Bilanz zu ziehen und einen Ausblick auf das neue Jahr zu geben. Wegen der Pandemie muss die Veranstaltung allerdings auch in diesem Jahr ausfallen. Zumindest in digitaler Form fasst die TUM aber die Höhepunkte 2021 zusammen.

Hinter der Fakultät liegt ein Jahr mit großen Herausforderungen, wie Dekanin Ingrid Kögel-Knabner in einer kurzen Video-Ansprache sagt. Positiv sei, dass zumindest der Start ins Wintersemester weitgehend in Präsenz geglückt sei. Die TUM habe die Erfahrungen aus diesem Jahr genutzt, um die Lehre "flexibel anzupassen an die wechselnden Gegebenheiten". Auch seien die Hörsäle technisch besser ausgestattet worden, sowohl für den Betrieb online als auch in Präsenz. Ganz deutlich habe sich gezeigt, wie wichtig es sei, Forschung weiterzubetreiben, die sich darum kümmert, "wie wir in einer gesunden Umwelt leben können", so die Dekanin.

Vier Professoren, die den Campus viele Jahre lang mitgeprägt haben, wurden 2021 in den Ruhestand verabschiedet: Rudi Vogel (Technische Mikrobiologie, berufen 1993), Hans Rudolf Fries (Tierzucht, berufen 1995), Ulrich Kulozik (Lebensmittel und Bioprozesstechnik, berufen 2000) und Siegfried Scherer (Mikrobielle Ökologie, berufen 2003). Fries und Kulozik erzählen in Video-Interviews von ihrer Zeit in Weihenstephan. Kulozik sagt darin, dass hier mit Doktoranden und Mitarbeitenden so etwas "wie eine zweite Familie" entstanden sei. Deshalb falle es ihm schwer, dieses Umfeld jetzt nicht mehr zu haben. Er vermisse den Lehrstuhl, aber er sei andererseits auch ganz zufrieden. Den Weihenstephaner Berglauf, den er mitveranstaltet hat, soll es auch weiterhin geben.

Fries gestand ebenfalls, dass bei seinem Abschied etwas Wehmut dabei sei, weil der Lehrstuhl nicht wiederbesetzt werde. Das sei schade, denn die Tierzuchtforschung könnte gerade im Bereich der Tiergesundheit einen wichtigen Beitrag leisten, viele Vorarbeiten seien geleistet. Von den administrativen Aufgaben entpflichtet zu sein, genieße er aber.

Relativ neu am Campus ist Mathias Wilhelm, er hat seit März die Professur für Computational Mass Spectrometry inne. "Massenspektrometer sind sehr genaue Waagen, die es ermöglichen, die Masse und die Menge von Molekülen in komplexen Mischungen zu bestimmen", erklärt Wilhelm. Sein Forschungsschwerpunkt besteht in der Entwicklung informatischer Methoden, die helfen sollen, diese Daten besser auszuwerten und zu speichern. Ziel sei es, mithilfe künstlicher Intelligenz die Daten ausführlicher zu erfassen und in einer Datenbank so bereitzustellen, dass sie für Grundlagenforschung und klinische Anwendung genutzt werden können.

Eine besondere Auszeichnung erhielt 2021 Dirk Haller, Professor für Ernährung und Immunologie, mit dem Forschungspreis der europäischen Gastroenterologie. Der Consolidator Grant, eine hoch dotierte Förderung des europäischen Forschungsrates, ging an Rupert Seidl, Professor für Ökosystemdynamik und Waldmanagement in Gebirgslandschaften.

Für die besten Masterarbeiten an der TUM gab es auch in diesem Jahr den Preis des Oberbürgermeisters. "Das Jahr 2021 hat gezeigt, wie wichtig Wissenschaft für die Gesellschaft ist und so sind wir als Stadt Freising froh und stolz, eine Universität in unserer Stadt zu haben, die stets am Puls der Zeit ist", sagte Tobias Eschenbacher per Video-Ansprache. Ausgezeichnet wurde jeweils eine Masterarbeit pro Studienbereich; der OB ehrte Carolin Betz (Agrar und Gartenbauwissenschaften), Clara Igisch (Biowissenschaften), Lukas Viebahn (Brau- und Lebensmitteltechnologie), Ana Ivić (Ernährungswissenschaft und Lebensmittelchemie), Leonie Wagner (Forstwissenschaft und Ressourcenmanagement) und Tiia Haberstok (Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung). Die Preisträgerinnen und Preisträger erhalten je 250 Euro.

Die Videos und weitere Informationen finden Interessierte auf der Website www.wzw.tum.de.

© SZ vom 10.01.2022 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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