Forderung bei der Bügerversammlung:Mehr Transparenz

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Hat bei der Attenkirchener Bürgerversammlung Bilanz gezogen: Bürgermeister Martin Bormann. (Foto: Marco Einfeldt)

Attenkirchener Bürger fühlen sich nur unzureichend informiert

Von Katharina Aurich, Attenkirchen

Mehr Transparenz bei Entscheidungen im Gemeinderat haben einige Zuhörer während der Bürgerversammlung am Donnerstagabend gefordert. Dazu gehörten die Offenlegung der bisherigen Planungskosten für das neue Feuerwehrhaus, für das jetzt ein neuer Standort gefunden wurde, sowie der Kosten für den Ausstieg aus der solaren Nahwärmeversorgung. Auch über den Sachstand bei der Entwicklung des Neubaugebiets "Weihersdorfer Feld" fühlten sich viele nicht ausreichend informiert.

Nach seinem einstündigen, durchwegs positiven Rückblick auf das vergangene Jahr, in dem er besonders das ehrenamtliche Engagement in den Vereinen lobte, beantwortete Bormann die Nachfragen, die zuvor schriftlich eingegangen waren. Insgesamt 360 000 Euro hätten die Nutzer der solaren Nahwärmeversorgung, die kürzlich abgeschaltet worden war, als Entschädigung erhalten. Die einst als Vorzeigeprojekt gedachte Anlage zur regionalen Energieversorgung habe seit ihrem Start 2002 der Gemeinde jährlich 60 000 Euro Verlust beschert, so Bormann. Als er vor vier Jahren das Bürgermeisteramt übernommen habe, sei ihm die schwierige Lage bewusst gewesen und als klar geworden sei, dass das Projekt nie schwarze Zahlen schreiben würde, habe er zusammen mit den Gemeinderäten die Reißleine gezogen. Ob die Anlage zurück gebaut werde und was dies koste, könne er noch nicht sagen.

Die Planungen für das neue Feuerwehrhaus, das ursprünglich am Rande des Baugebiets "Bachfeld II" vorgesehen war, geht nun in die nächste Runde. Im Juli 2010 waren die ersten Planungen an ein Architekturbüro vergeben worden, 2016 bewilligten die Räte den Bauantrag für das Gebäude. Da war bereits klar, dass sich die Kosten aufgrund des schwierig zu bebauenden Untergrunds deutlich erhöhen würden. Zwei Millionen Euro habe der Gemeinderat für das Gebäude inklusive Außenanlagen und Regressforderungen kürzlich bewilligt, informierte der Bürgermeister. Man gehe von Baukosten in Höhe von 1,3 Millionen Euro aus. Inzwischen habe man sich nämlich vom ursprünglichen Planer getrennt und ein neues Grundstück, das einfacher, sprich kostengünstiger zu bebauen sei, gefunden. Allerdings seien die Verträge noch nicht unterschrieben, betonte Bormann. Die Fläche befindet sich an der B301 an der Abzweigung nach Berging und die Gemeinde wird für diesen Bereich einen Bebauungsplan aufstellen. Gemeinsam mit der kürzlich neu gewählten Feuerwehrführung werde man sich mit Fachplanern zusammensetzen und das Gebäude entwerfen. Er gehe davon aus, dass Ende 2019 die Baumaßnahmen ausgeschrieben werden könnten. Bormann erläuterte, dass bei noch laufenden Vorhaben die Öffentlichkeit nicht informiert werden müsse und versprach, nach Abschluss dieser beiden verlustreichen Projekte den Bürgern die Gesamtkosten mitzuteilen. "Wir haben nichts zu verheimlichen."

Auch in Sachen neues Baugebiet "Weihersdorfer Feld" begründete Bormann die zurückhaltenden Informationen damit, dass laufende Grundstücksverfahren nicht öffentlich behandelt würden. Im Moment prüfe das Landratsamt, ob dort Grundstücke im Einheimischenmodell ausgewiesen werden könnten, das weitere Vorgehen entscheide anschließend der Gemeinderat. Ein Bürger hatte nämlich im Namen von acht Familien wissen wollen, ob ihre Grundstücke zum neuen Baugebiet gehören würden.

© SZ vom 19.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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