Flughafen ist ein "Ultrafeinstaub-Hotspot":Grüne fordern Messungen

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Gesundheitsgefahren für die Bevölkerung müssen untersucht werden

Die Grünen im bayerischen Landtag fordern, nicht nur in Augsburg und Regensburg Ultrafeinstaub-Messungen durchzuführen, sondern die bereitgestellten Haushaltsmittel von 1,4 Millionen Euro auch für Messungen am Münchner Flughafen zu verwenden. "Der Flughafen München ist ein Ultrafeinstaub-Hotspot und deswegen muss hier dringend und umfassend gemessen werden", so der aus Moosburg stammende Grünen-Abgeordnete Johannes Becher.

Anlass für den Vorstoß ist eine kürzlich beantwortete Anfrage der Grünen an die Staatsregierung. Ultrafeinstaub soll demnach nur in Augsburg und Regensburg gemessen werden soll, für den Münchner Flughafen will Umweltminister Thorsten Glauber (FW) dagegen auf Mess-Ergebnisse vom Frankfurter Flughafen warten. Bereits Anfang des Jahres war ein Antrag der Grünen auf Feinstaub-Messungen am Münchner Flughafen im Umweltausschuss des Landtags abgelehnt worden. Der Freisinger Abgeordnete der Freien Wähler, Benno Zierer, habe für die schwarz-orange Landesregierung damals "großspurig" einen eigenen, angeblich besseren Antrag in Aussicht gestellt, der ein umfassendes Konzept für ein bayernweites UFP-Monitoring beinhalten sollte, heißt es nun in einer Pressemitteilung der Landtagsgrünen: "Herr Zierer hat damals die Backen aufgeblasen - den angekündigten Antrag haben bisher weder er noch die Söder-Regierung vorgelegt", so die Kritik von Becher. Damals habe Zierer noch festgestellt, dass es Messstellen im Umfeld des Flughafens geben müsse, weil dort die Belastung besonders hoch sei. Unterdessen habe aber das Helmholtz-Institut bei einer Veranstaltung des Bürgervereins Freising zur Vermeidung von Lärm- und Schadstoffbelastungen berichtet, dass bei den derzeitigen Planungen kein Fokus auf Messungen am Flughafen München liege.

Für Becher ein Unding: "Es kann nicht sein, dass der Flughafen als Ultrafeinstaub-Hotspot tatsächlich ausgespart wird. Wir brauchen hier endlich offizielle Messungen, um das Risiko der Gesundheitsbelastungen für die anliegenden Bürgerinnen und Bürger abschätzen zu können."

© SZ vom 22.07.2019 / vo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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