Flughafen:Dreister Taxidieb kommt nicht weit

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Nach Handgemenge mit dem Taxifahrer flüchtet der 19-Jährige und läuft der Polizei in die Arme

Ein 19-jähriger amerikanischer Soldat hat am Mittwoch versucht, am Flughafen einem Taxifahrer das Auto sozusagen vor der Nase wegzuschnappen.

Der 50-jährige Taxifahrer aus Freising hatte seinen Wagen am Taxistand an der Terminalstraße Mitte abgestellt und wartete dort auf Fahrgäste. Er stieg aus, lehnte sich mit dem Rücken an die Motorhaube, der Schlüssel steckte - plötzlich startete der Motor. Der 19-Jährige hatte die Gelegenheit genutzt. Er war jedoch offenbar nicht auf ein Automatikgetriebe vorbereitet und versuchte krampfhaft, einen Gang einzulegen.

Da sich der Freisinger sein Taxi natürlich nicht einfach so klauen lassen wollte, stieg er auf der Beifahrerseite ein und versuchte, den ungebetenen Gast am Wegfahren zu hindern. Während des folgenden Handgemenges gelang es dem Autodieb, das Taxi in Gang zu bekommen und mit Vollgas loszufahren. Weit kam er jedoch nicht. Der Wagen setzte direkt neben der Straße nach Mitnahme eines Begrenzungspfostens auf dem dortigen Grünstreifen auf.

In dieser misslichen Lage schlug der Soldat dem Taxifahrer mit der Faust ins Gesicht und wollte weiterfahren. Da sich der 50-Jährige jedoch zur Wehr setzte und das Taxi nicht mehr von der Stelle zu bekommen war, ergriff der Autodieb zu Fuß die Flucht - und lief einer Streife der Bundespolizei direkt in die Arme, die ihn am Tatort festnehmen konnte.

Während am Taxi Sachschaden in Höhe von 10 000 Euro entstanden ist, wurde der Taxifahrer durch das Handgemenge und den Schlag ins Gesicht leicht verletzt. Die Polizeiinspektion Flughafen München hat die Ermittlungen wegen unterschiedlichster Delikte aufgenommen. Dazu gehören Diebstahl und Körperverletzung. Wie es mit dem noch hin Haft befindlichen amerikanischen Soldaten weitergeht, will die Staatsanwaltschaft unter Berücksichtigung des Nato-Truppenstatuts entscheiden.

© SZ vom 06.08.2020 / bt - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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