Florale Ornamentik:Nichts für den schnellen Konsum

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Bereits zum dritten Mal stellt der Berliner Bodo Rott seine Werke in der Freisinger "Galerie 13" aus. Geschaffen hat er sie in den vergangenen zwei Jahren. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Werke von Bodo Rott in der Galerie 13 verlangen Konzentration vom Betrachter

Von Katharina Aurich, Freising

Zum mittlerweile dritten Mal stellt der Berliner Künstler Bodo Rott in der Freisinger Galerie 13 aus und zeigt sein "enormes malerisches Vermögen", wie Galerist Fritz Dettenhofer am Freitag bei der Vernissage sagte. Rott ist der jüngste Künstler, der in der Galerie regelmäßig vertreten ist, er wurde 1971 in Ingolstadt geboren. Für seine Bilder braucht der Betrachter Zeit, um in der Fülle die einzelnen organischen, pflanzlichen und tierischen Strukturen, Blattformen und Tiergesichter zu entdecken. "Hortus Convulsus" heißt die Schau, die Werke der vergangenen zwei Jahre zeigt.

Wenn er beginne, ein Bild zu malen, wisse er selbst noch nicht, wie es einmal aussehen werde, schilderte Rott. Es brauche Zeit, zumal die Ölfarben, die er für seine großformatigen, bunten Bilder verwende, zwischendurch trocknen müssten, bis man weiter arbeiten könne. In diesem Schaffensprozess entstünden wieder neue Ideen.

Rott habe eine Art Wimmel- oder Suchbilder geschaffen, beschrieb die Kulturjournalistin Isabella Kreim in ihrer Einführung die Werke des Künstlers. Seit 2014 wende er sich der Vegetation zu und schaffe Bilder mit einer üppigen floralen Ornamentik, bizarre Räumlichkeiten, in die man am liebsten hineinfassen wolle, formulierte sie ihre Assoziationen. Fast schon wie auf einer plastischen Tapete breiten sich die Schichten aus lebensecht gemalten, organischen Einzelteilen in oftmals bunten, fröhlichen Farben vor dem Betrachter aus.

Alle Pflanzen, ihre Blätter und Stängel gebe es wirklich in der Natur, erklärte Rott. Seine Bilder bescheren dem Betrachter aber nicht nur ein Farben- und Formenerlebnis, sondern sie fordern auch seine visuelle Wahrnehmung. Denn die akribisch gemalten Werke verlangen Konzentration, ganz anders als im alltäglichen Konsum schneller, visueller Eindrücke.

Neben den üppigen, filigranen Ölbildern zeigt die Galerie noch bis zum 23. Dezember auch Zeichnungen und Monotypien des Künstlers.

© SZ vom 14.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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