Fester Bestandteil des Stadtbilds:Spontane Idee wird zur Erfolgsgeschichte

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Wert auf regionale Produkte wird beim Neustifter Bauernmarkt gelegt. Der feiert jetzt sein 25-jähriges Bestehen. (Foto: Marco Einfeldt)

Der Neustifter Freitagsmarkt feiert 25. Geburtstag, zum Jubiläum bieten die Standinhaber etwas Besonderes an

Von Angelina Knauer, Freising

Die Idee für den Neustifter Freitagsmarkt ist Fritz Schüller ganz spontan gekommen. Die Umsetzung aber war alles andere als einfach. Mittlerweile gehört der Markt jedoch zu Freisings Stadtbild und feiert am Freitag, 28. September, sein 25. Jubiläum. Der Neustifter Freitags-Bauernmarkt-Verein präsentiert den Gästen aus diesem Anlass von elf bis 16 Uhr auf dem Kirchenvorplatz allerlei Aktionen, Musik und natürlich regionale Schmankerl.

"Jeder der Standinhaber bietet etwas Besonderes zum Essen an", sagt Vereinsvorsitzende Elfriede Graf. Die Schafhof Lux Käserei aus dem Ampertal serviert am Freitag beispielsweise überbackenen Käse, die Schönecker Käsealm ein Käse-Raclette, bei Christine Kaisers Gemüsestand gibt es wiederum Kartoffelsuppe zur Feier das Tages und die Familie Wimmer offeriert Kürbissuppe. Als Nachtisch können sich die Gäste außerdem über Reiberdatschi und Apfelkücherl freuen.

Für den Komfort der Besucher seien Bänke und Tische organisiert worden, schildert Graf. "Da können sich die Leute hinsetzen und ein bisschen ratschen." Zur allgemeinen Belustigung gibt es auf dem Fest auch eine Holzkuh, an der das Melken geübt werden kann. Zusätzlich steht für die kleinen Besucher eine Hüpfburg bereit. Die musikalische Komponente des Freitagmarkt-Festes übernimmt von zwölf bis 15 Uhr die Blasmusik-Gruppe Premium Bavaricum.

Seine Premiere hatte der Markt am 1. Oktober 1993, doch der Weg war laut Schüller steinig. Er hatte 1992 neu im Landratsamt angefangen. Die Idee sei spontan bei einem vorweihnachtlichen Umtrunk entstanden. "Im Gespräch mit Kollegen ist der triste Hof des Amtes zur Sprache gekommen und ich wurde gefragt, wie man Leben reinbringen könnte", erzählt der Schüller, der nun Schriftführer des Neustifter Vereins ist. "Mein Vorschlag war ein Bauernmarkt."

Die Idee kam an. Schüller erkundigte sich zur Vorgehensweise in einem solchen Fall und entwarf eine Marktordnung, die er dem Kreisausschuss vorlegte. Doch der lehnte Schüllers Antrag ab. "Mir rutschte das Herz in die Hose", gibt er zu. "Aber ich habe nicht aufgehört." Währenddessen hätten einige Freisinger und auch der Pfarrgemeinderat von seinem Vorhaben erfahren und sicherten Schüller ihre Unterstützung zu. Durch den Bauernverband habe er außerdem erfahren, dass ein Markt einfacher zu realisieren sei, wenn er von privater Hand geführt werde. So kam es zur Vereinsgründung. Und tatsächlich ist Schüllers Vorhaben daraufhin genehmigt worden. "Wir führen den Bauernmarkt selbst mit einem eigenen Verein und eigener Verantwortung."

In den ersten eineinhalb Jahren nach Markteröffnung stagnierten die Umsätze und die Produktionspalette war noch nicht so vielfältig. "Wir mussten genauso viel lernen wie die Bauern", gibt Schüller zu. 1995 habe sich der Markt aber etabliert, was Schüller selbst überraschte - seither "läuft und läuft" es. Derzeit verkaufen acht bis neun ständige Händler auf dem Freitags-Bauernmarkt und eines haben alle Standinhaber gemein: Ihre Verkaufsprodukte sind regional und stammen überwiegend aus eigener Produktion. Das ist dem Verein so wichtig, dass es sogar ein Punkt in der Satzung ist.

© SZ vom 25.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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