Vor einem halben Jahrhundert haben 29 Bürger den CSU-Ortsverband Nandlstadt gegründet. Am Sonntag, 16. Oktober, wird dieser runde Geburtstag gebührend mit Barbara Stamm, der Präsidentin des bayerischen Landtags, die die Festrede hält, gefeiert. Der langjährige Ortsvorsitzende Siegfried Massier berichtet in seinem Rückblick aus der Geschichte des Ortsverbands, den Bayerns ehemaliger Wirtschaftsminister Otto Wiesheu einmal als die "Königsmacher" bezeichnete. Die Nandlstädter CSU sei in den Siebziger- und Achtzigerjahren dafür bekannt gewesen, geschlossen aufzutreten und abzustimmen, erinnert sich Massier, der 37 Jahre lang für die CSU im Kreistag saß. Von den Gründungsmitgliedern sind heute noch Alfred Hofstetter, Fritz Thiermann und Thomas Zeilhofer dabei.
Die Nandlstädter CSU-Mitglieder wollten sowohl in der Gemeinde als auch im Landkreis politisch mitgestalten, daher gründeten sie 1966 den Ortsverband. In den Siebziger- und Achtzigerjahren standen viele Reformen an, zum Beispiel die Schulreform oder die Flurbereinigung. Das waren kommunalpolitisch bewegte Zeiten, so Massier, der 1973 dem Ortsverband beitrat. Nandlstadt war nicht allzu groß und die Marktgemeinde fürchtete, ihre Eigenständigkeit zu verlieren, erinnert er sich. In den Achtzigerjahren war Nandlstadt mit 162 Mitgliedern nach Freising der zweitgrößte CSU-Ortsverband im Landkreis, obwohl die Gemeinde nur 4000 Einwohner hatte und stellte vier Kreisräte. Die Eigenständigkeit blieb erhalten und die Mitglieder des CSU-Ortsverbands trugen in hohem Maße dazu bei, wie Nandlstadt heute dastehe: als eine attraktive Gemeinde zum Leben, sagt der ehemalige Ortsvorsitzende. Massier trat 1984 bei der Bürgermeisterwahl an, unterlag jedoch knapp. 1990 gelang es der CSU-Fraktion in Jakob Hartl den Bürgermeister zu stellen. Bei den Bürgermeisterwahlen 2008 stellte die CSU Hartl nicht mehr auf, sondern Martin Reiter. Hartl gab jedoch nicht auf und gründete eine eigene Gruppierung, die Bürgerliste Nandlstadt (BLN), und wurde wieder. Die CSU stellt nun sechs der 20 Markträte. Bei der nächsten Kommunalwahl wird der Ortsverband wieder einen eigenen Bürgermeisterkandidaten aufstellen, vermutet Massier.