Moosburg hat Tanzveranstaltungen im Fasching, Eching und andere Gemeinden im Umkreis veranstalten sie, in Erding sind sie ebenfalls gut besucht, nur in Freising gehören Schwarz-Weiß-Bälle offenbar nicht mehr zum guten Ton. Und das in einer Stadt, die noch vor wenigen Jahren eine echte Ballkultur besaß. Die Veranstalter hatten sich für den Galaball am Samstag wahrlich viel Mühe gegeben, die Luitpoldhalle mit ihrer grauen Eleganz aufzuhübschen. Darüber hinaus wurde ein abwechslungsreiches Programm geboten, und die Band ließ keine Wünsche offen. Eigentlich beste Voraussetzungen für eine rauschende Ballnacht, dennoch hatte man reichlich Platz auf der Tanzfläche, zu viel Platz.
Da muss man sich schon die Frage stellen, ob man als Veranstalter das Risiko noch tragen kann, wenn ein Ball wie dieser so schlecht besucht ist. Vor Jahren nahmen sich Narrhalla, Vereine und Tanzschule gegenseitig die zahlenden Gäste weg. Gleich fünf große Bälle warben in der oft kurzen Faschingszeit um die Besucher. Nun fehlt der Nachwuchs und diejenigen, die früher so gern das Tanzbein geschwungen haben, sind wohl in die Jahre gekommen. Selbst ein junger Oberbürgermeister wie Tobias Eschenbacher, der ganz in der Tradition seines ballerprobten Vorgängers stets zu solchen Events erscheint und auch die Tanzfläche nicht scheut, kann daran scheinbar nichts ändern.
Unter diesen Vorzeichen ist es wohl besser, die Narrhalla versucht gar nicht erst, wieder aus der Versenkung aufzutauchen, und wer in großer Gala-Garderobe über das Parkett schweben will, kann ja nach München fahren. Ob das auf Dauer Freisings Ruhm als Zentrum Altbayerns und traditionsreiche Kulturmetropole mehrt? Ein Gutes hat es auf jeden Fall: Die geplante Sanierung des Asamgebäudes kann ja bekanntlich Jahre dauern. Die Luitpoldhalle steht als Ausweichquartier wohl auf jeden Fall zur Verfügung, denn Tanzen will dort ja keiner mehr.