Fahrradabstellanlagen am Bahnhof:Als Pendler ärgert man sich jeden Tag

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Ein Leser findet, es gebe genügend Beispiele für benutzer- und radlfreundliche Parkmöglichkeiten

Zum Artikel "Räuber ist der Gendarm" in der Freisinger SZ vom 1./2. Dezember:

Mit großem Interesse habe ich den Artikel gelesen, zeigt er doch genau das Dilemma, in dem man sich als Radlnutzer in Freising befindet. Als praktisch täglicher Benutzer der Radabstellanlage am Bahnhof ärgere ich mich schon immer über die Zustände auf beiden Seiten des Bahnhofs. Vor zwei Wochen wurde "aufgeräumt", bereits jetzt sind mir ohne weitere Suche alleine drei Fahrräder aufgefallen, bei denen die Sättel gefehlt haben, das heißt, die Initiatoren des größten Ersatzteilhofs für Fahrradteile haben wieder zugeschlagen. Was macht man also? Man darf mit keinem hochwertigen Rad dort parken und hofft des Weiteren, dass man sein Rad am Abend unversehrt oder überhaupt antrifft.

Freising klagt über den zunehmenden Verkehr, Parkplatznot am P&R Platz und möchte Fahrradstadt werden und hat dann solche beklagenswerten Anlagen. Immerhin gibt es auf der Lerchenfelder Seite seit einiger Zeit eine etwas bessere Beleuchtung, von einer adäquaten Unterbringung der Räder ist man aber meilenweit entfernt: Abstellanlagen im Dunkeln, hinter Hecken, teilweise offen, gerade im Sommer zu wenig Plätze, unbewacht, übersäht von Fahrradleichen, die seit längerem gesperrte Brücke auf der Lerchenfeldseite für eine direkte Zufahrt zum Fußgängertunnel unter der Bahnstrecke . . . .alles nicht Gründe, die Freude machen, das Rad zu benutzen.

Gäbe es eine Lösung? Eindeutig, es gibt genügend Beispiele für benutzer- und radlfreundliche Parkmöglichkeiten, es muss ja nicht gleich ein Parkhaus sein, aber helle, freundliche zweistöckige Anlagen, kameraüberwacht und mit mehr Möglichkeiten, sein Fahrrad so sicher, trocken und materialschonend wie möglich unterzubringen? Geträumt vielleicht sogar mit Ladestationen für E-Bikes, Bike-Verleih und so weiter?

Wenn bei Autos am P&R-Parkplatz so viele Diebstähle passieren würden, wie man es als Radlbesitzer am Bahnhof anscheinend hinnehmen muss (die Polizei wollte meine letzte Anzeige eigentlich gar nicht mehr aufnehmen, hat also wohl resigniert) würde längst ein Aufschrei kommen und reagiert werden, aber für Fahrräder, die mittlerweile mit ordentlichen Preisen gehandelt werden? Wohl nicht nötig. 110 Millionen für die Westtangente, davon ein nicht geringer Anteil für die Stadt, und dann diese armselige Anlagen auf beiden Seiten des Bahnhofs. Eine Hoffnung habe ich noch: Die Kommunalwahlen werfen ihren Schatten voraus, vielleicht nimmt ja die oder andere Gruppierung das Thema auf? Kai Crefeld, Freising

© SZ vom 19.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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