Etat aufgestockt:MVV-Reform, Expressbus und U-Bahn-Studie

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Der Landkreis Freising investiert viel in den Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs

Von Peter Becker, Freising

Um eine Million Euro hat der Landkreis Freising seinen Etat für den öffentlichen Personennahverkehr in den vergangenen fünfeinhalb Jahren aufgestockt. Darauf verwies Landrat Josef Hauner (CSU) während der Pressekonferenz zum Jahresabschluss. "Das ist wichtig und ein Schwerpunkt", betonte er. Allerdings verwies Hauner darauf, dass diese ganzen Investitionen bezahlt werden müssten. Und sei es durch die Kreisumlage.

Hauner verwies auf die jüngste Tarifreform beim Münchner Verkehrsverbund (MVV), dem auch der Landkreis angehört. Der Kreistag hat mit seinen Entscheidungen den Nahverkehrsplan dort, wo Nachholbedarf war, aktualisiert. Das Tarifsystem sei vereinfacht worden, was die Einnahmen des MVV um etwa sieben Prozent schmälere. Den größten Teil der Ausgaben übernimmt der Freistaat, doch der Landkreis steuere ebenfalls einen Anteil von etwa einer Million Euro bei. Hauner verwies auf die Einführung des Sozialtickets. Das wird es von Januar an Beziehern von Grundrente, Arbeitslosengeld II und Wohnhilfe erlauben, den MVV zu günstigen Preisen zu nutzen. Beschlossen hat der Kreistag in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr die Einführung eines 365-Euro-Tickets für Schüler und Auszubildende. Dem hat mittlerweile das Gesellschaftergremium des MVV zugestimmt. Hauner bezifferte den Kostenanteil des Landkreises Freising auf etwa 560 000 Euro im Jahr.

Weitere wichtige Projekte hat der Kreistag bei der Fortschreibung des Nahverkehrsplans auf den Weg gebracht. Eine heiß erwartete Neuerung wird der Expressbus sein, der im Jahr 2021 die Wissenschaftsstandorte in Weihenstephan und Garching miteinander verbinden soll. Der Landkreis beteiligt sich ebenfalls an einer Studie zur Rentabilität der Verlängerung der U-Bahn-Linie U 6 von Garching nach Neufahrn. Investiert wird ebenso in die Mobilitätskoordination wie etwa ein Fahrgastinformationssystem.

Was die Entwicklung der Radwege anbelangt, will der Landkreis das Netz entlang seiner Kreisstraßen weiter ausbauen. Beschlossen ist ebenso die Beteiligung an einer Machbarkeitsstudie für einen Radschnellweg von Freising nach München. Hauner betonte, dass gleichzeitig in den Unterhalt der Kreisstraßen investiert werde. Es gehe darum, gleichwertige Lebensverhältnisse zwischen den Landkreisbewohnern zu schaffen, die im Süden entlang der Bahnlinie wohnen, und denen, die im ländlichen Norden leben. Diese sollen auf Straßen zu den Bahnhöfen fahren können, die sich in einem guten Zustand befinden.

© SZ vom 19.12.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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