Ernste, nachdenklich stimmende Arbeiten:Forum für talentierte Literaten

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Junge Autorinnen stellen ihre Arbeiten bei "Weiter im Text" vor. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Lesung "Weiter im Text" richtet sich an den Autoren-Nachwuchs. Diesmal trauen sich nur Frauen, ihre Texte vorzustellen

Vor einem Jahr musste die "Weiter im Text"-Lesung junger Autoren ausfallen, heuer hat Alexandra Jähnel vom Freisinger Josef-Hofmiller-Gymnasium (Joho) das Zepter in die Hand genommen. Sie lud junge Leute, die schreiben, in die Stadtbücherei ein, um ihre Texte vorzustellen. Diese Veranstaltung hat im Literarischen Herbst des Kulturvereins "Modern Studio" schon lange einen festen Platz und motivierte bereits zahlreiche Talente, ihre Geschichten, Gedichte oder Romanfragmente einmal öffentlich vorzutragen.

Traditionell wird "Weiter im Text" von den Schülern selbst organisiert, das aber sei gar nicht so einfach, sagt Jähnel, die zum ersten Mal diese Aufgabe übernommen hat. Die junge Frau mit den fröhlichen, grünen Weihnachtsbaumkugelohrringen steht kurz vor dem Abitur und konnte erst im Oktober damit beginnen, die Werbetrommel für die Lesung zu rühren. Hauptsächlich über persönliche Kontakte erfuhren die jungen Autoren von dieser Auftrittsmöglichkeit, im nächsten Jahr will sie frühzeitig mit der Werbung beginnen und an allen Schulen darüber informieren, das hat sich Jähnel fest vorgenommen. Schließlich sei "Weiter im Text" eine "super Gelegenheit", die eigenen Texte aus der Schublade zu holen, sie vorzustellen und vor allem auch Gleichgesinnte kennenzulernen. Am Joho gebe es zwar eine Literatur- und eine Theatergruppe, aber dort bleibe man lieber unter sich, sagt Alexandra Jähnel. Und offensichtlich ließen sich nur junge Frauen motivieren, ihre Texte zu präsentieren. Jungs schreiben zwar auch, sie fänden es aber wohl nicht so cool, die dann auch vorzutragen, vermutet die junge Organisatorin.

Die meisten Autorinnen kommen immer wieder, um ihre neuesten Werke vorzustellen. Den Anfang bei "Weiter im Text" machte in diesem Jahr Vida Plym, die seit Jahren dabei ist und mit viel Ausdruck ihre Reime über "Gefühle, die einen betrügen und die dich immer wieder kriegen", vorlas. Janina Malatynski berichtete über die Probleme des Heranwachsens und die 15-jährige Hannah Drobinoha erzählte in ihrer Geschichte "Zimtsterne" von einer jungen Frau, die den Tod ihrer Mutter verarbeitet. Offensichtlich beschäftigen die jungen Frauen vor allem problembehaftete Themen, denn etwas Leichtes, Humorvolles, das sich Jähnel als Ausgleich gewünscht hätte, gab es nicht. Eileen Arnrich trug einen Abschnitt aus ihrem düsteren Roman "Im Auftrag des Todes" vor, der noch nicht abgeschlossen ist und mittlerweile 50 Seiten umfasst. Mit dabei waren außerdem Ceren Koran, Lena Widmair, Lena Bartmann und Alexandra Jähnel selbst. Hoffentlich heißt es im nächsten Jahr wieder "Weiter im Text" mit vielen spannenden und überraschenden Einblicken in die Welt der schreibenden Talente.

© SZ vom 07.12.2016 / ka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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