Entlassfeier:Wie die Astronauten

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Abschlussfeier in der Berufsschule: Staatspreise für die Besten gab es für (von links) Julia Donell, Thomas Schnell, Sara Hinkel, Robert Ossenbrunner und Anna-Lena Obermeier. (Foto: Marco Einfeldt)

50 Jahre nach der ersten Mondlandung werden im Berufsschulzentrum Freising 368 Absolventen verabschiedet

Von Henrike Schulze-Wietis, Freising

"Zukunft, Mut, Hilfe, Stolz, Freiheit, Danke". Diese Schlagwörter standen auf den Bannern, die die Bühne der Abschlussfeier des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Freising schmückten. In der Aula des Camerloher-Gymnasiums wurden am Dienstag insgesamt 368 Abschlussschüler verabschiedet. 44 Absolventen besuchten die Berufsschule für Kinderpflege. 324 Absolventen schlossen ihre Berufsausbildung in den Fachbereichen Anlagemechanik, Elektronik, Bäckereichfachverkauf, Fachinformatik, Berufsintegrationsklassen, Fleischereifachverkauf, Büromanagement, Industriekaufleute und -mechaniker, Werkfeuerwehleute, Kaufleute im Einzelhandel und für Spedition- und Logistikdienstleistungen ab.

13 Prozent des Jahrgangs absolvierten ihre Prüfungen mit einer Note von mindestens 1,5 und wurden mit verschiedensten Preisen für ihre Leistungen ausgezeichnet.

Oberstudiendirektor und Schulleiter Matthias Fischer verglich die Leistungen seiner Abschlussschüler mit der ersten Mondlandung 1969. "Fast auf den Tag genau ist die 50 Jahre her, und heute ist euer Tag", so Fischer. Die drei Astronauten Neil Armstrong, Edwin Aldrin und Michael Collins hätten sich aufgrund ihrer unterschiedlichen Charaktere wunderbar ergänzt und die Mission somit bewältigt, erklärte der Schulleiter. Außerdem habe Armstrong trotz Gefahrenmeldungen und Treibstoffmangels einen kühlen Kopf bewahrt und die Eagle sicher auf dem Mond gelandet. "Er hat mit Verstand gehandelt und das Problem gelöst. Genauso wie ihr", lobte der Schulleiter seine Absolventen. Pragmatisches Denken und der Einsatz der erlernten Fähigkeiten seien in Zukunft besonders wichtig. Außerdem forderte er die Abschlussschüler auf, Verantwortung in ihrer "Straße, Stadt und im eigenen Land" zu übernehmen. Auch Eva Bönig, Bürgermeisterin der Stadt Freising, appellierte an die Absolventen: "Unsere Region braucht Sie!" In Freising stünden ihnen viele Türen für ein erfolgreiches Berufsleben offen. Als ehemalige Ausbilderin und Kindertagesstättenleiterin freue sie sich besonders über die Abschlussschüler für Kinderpflege. Weiter riet sie dem Publikum, die Freiheit der Berufswahl zu genießen und aus eigenen Wertvorstellungen und Überzeugungen zu handeln - ohne den Einfluss äußerer Erwartungshaltungen. Die beste Bildung sei die, so Bönig, die am besten zu einem jungen Menschen passe. Dazu müsse es nicht immer der Hörsaal im Studium sein, sondern auch die Kombination aus Schule und praktischer Erfahrung.

Robert Scholz, Stellvertreter des Landrats, zitierte Nietsche: "Ein Beruf ist das Rückgrat des Lebens." Er würdigte sowohl das Fachwissen als auch die Teamfähigkeit und sozialen Kompetenzen der Abschlussschüler. Außerdem solle sich jeder stetig weiterbilden und nicht aufhören, zu lernen, um seine Ziele zu erreichen.

"Die Stellenausschreibungen zeigen, wie gefragt Sie als Fachkräfte sind", sagte Scholz. Die gute wirtschaftliche Situation des Landkreises sei geeignet, um einen Arbeitgeber zu finden. Wenige Arbeitslose und dafür vielfältige Unternehmen belegten das. Außerdem sprach er die geplante Neugestaltung des Beruflichen Schulzentrums an, für die die Arbeit bereits im Hintergrund laufe.

Einen großen Appell vermittelten die Religionslehrer der Schule in ihrer Besinnung mit den Worten: "Mehr Brücken und weniger Mauern bauen." Sie bestärkten die Schüler darin, das eigene Ego manchmal zu überwinden und den Mut zum offen Gespräch zu haben.

© SZ vom 24.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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